Sat.1 baut auf Anja Klings Ausstrahlung
Berlin (dpa) - Der entflohene Häftling, der auf Rache sann, drang in ihr Häuschen ein. Als Hannah mit ihrer Tochter Laura und einer Freundin heimkehrte, schoss der Mann. Lauras Freundin starb, zurück blieben Laura (Jella Haase) und Mutter Hannah Mangold (Anja Kling), beide psychisch geschädigt.
Die traumatisierte Mutter musste ihren Job als Kommissarin an den Nagel hängen und ihren Schreibtisch mit einem Platz in der Psychiatrie tauschen. Nun kehrt sie in ihr altes Dezernat zurück - mittlerweile hat ihren Chefposten als Kommissariatsleiter der Kollege Ulf Habermann (Dirk Borchardt) eingenommen. Hannah rückt ins Glied. Ihr zur Seite gestellt wird die recht eigenwillige Lucy Palm (Britta Hammelstein), die aus einer ganz anderen Welt kommt und eine andere Sprache spricht als Hannah. Doch die Frauen verstehen sich und schmieden eine Einheit.
Sat.1 testet an diesem Dienstag (20.15 Uhr) mit „Hannah Mangold & Lucy Palm“ erneut ein Duo aus dem Krimi-Genre. Die Frauen sind im dem 90 Minuten langen Film zwei Mördern auf der Spur: ein geflohener Vergewaltiger hat es auf Lucy abgesehen, die wiederum muss Hannah vor dem Zugriff eines Psychoanalytikers bewahren, der seine Patientinnen in den Freitod treibt.
In der Vorwoche hatte Sat.1 auf dem gleichen Sendeplatz Kommissar Wolff (Jürgen Heinrich) zurück in sein „Revier“ geschickt - mit mäßigen Erfolg: 3,27 Millionen Menschen schalteten ein - die Marktanteile lagen beim Gesamtpublikum im Senderschnitt, bei den 14- bis 49-Jährigen leicht darunter. Ob Wolff nun in Reihe gehen darf, ist offen.
Sat.1 will nach dem ersten Hannah-Mangold-Film von Februar an einen zweiten Krimi in der Reihe drehen, aber nur, wenn die Quote des Erstlings stimmt. Der zweite Film würde dann ebenfalls von der Produktionsfirma Ninety-Minute Film produziert werden. Verantwortlich in dem Unternehmen ist Alicia Remirez, die bis 2007 als Filmchefin in Diensten von Sat.1 stand, zwischendurch eine Pause einlegte und eigene biografische Motive in der Person Hannah Mangold verarbeitete.
Geht es nach Hauptdarstellerin Anja Kling (41), so kann aus dem Film gern eine Reihe werden, aber mit längeren Erholungspausen. „Ich will auf jeden Fall in dieser Reihe nicht mehr als zwei Filme pro Jahr drehen, vielleicht nur einen“, sagt die Schauspielerin, die zuletzt im ARD-Drama „Es ist nicht vorbei“ auftrat, im dpa-Interview. „Ich mag die Figur, ich mag das Format. Aber so bleibt auch Zeit für andere Dinge.“ Eine Serienfigur in schnellerem Takt zu spielen, wäre ihr nicht recht. Denn dann bliebe nur geringer Raum für andere Aufgaben.