Trauer um Maja Maranow - letzter Krimi mit Top-Quote
Berlin/Mainz (dpa) - Die Schauspielerin Maja Maranow, bekannt aus der ZDF-Reihe „Ein starkes Team“, ist überraschend im Alter von 54 Jahren gestorben. Ihr Tod wurde am Freitagabend bekannt, sie starb laut ZDF aber bereits am 4. Januar.
Medienberichte, nach denen Maranow an einer schweren Krankheit litt, kommentierte der Sender nicht mit Verweis auf die Privatsphäre des TV-Stars. Freunde von Maranow, darunter die Schauspielkollegen Petra Kleinert und Andreas Schmidt-Schaller, schrieben in einer Traueranzeige, die Schauspielerin sei „friedlich eingeschlafen“. Trauer und Schock waren am Wochenende bei Fans und Kollegen groß.
Mehr als 20 Jahre verkörperte Maranow die Kommissarin Verena Berthold in der ZDF-Reihe „Ein starkes Team“. Am Samstagabend erreichte die Ausstrahlung der 64. und letzten „Starkes Team“-Episode mit Maranow - Titel: „Geplatzte Träume“ - mit 8,18 Millionen Zuschauern eine besonders hohe Zuschauerzahl und war Quotensieger des Tages.
In der „Süddeutschen Zeitung“ vom Samstag hatte die „Starkes Team“-Produktionsfirma UFA Fiction, allen voran Nico Hofmann, eine Traueranzeige geschaltet: „Wir verlieren eine großartige Schauspielerin und einen wunderbaren Menschen.“
Die Schauspielerin hatte im vergangenen Sommer ihren Ausstieg aus der Serie angekündigt und damals noch gesagt, sie wolle sich mehr anderen Filmen widmen. Ihre Nachfolgerin wird Stefanie Stappenbeck.
„Maja war eine beeindruckende Frau, eine sympathische, coole Kollegin und ne tolle Schauspielerin. Ich kann gar nicht glauben, dass sie nicht mehr da sein soll... viel, viel zu früh“, schrieb Kollege Jan Josef Liefers, bekannt aus dem Münster-„Tatort“, bei Facebook.
Die „Bild“ vom Samstag zitierte die Kollegin Sonja Kirchberger: „Sie war eine wunderbare Kollegin, aber was noch viel wichtiger ist: ein wunderbarer Mensch. Dezent, bescheiden und immer freundlich. Ihr viel zu früher Tod schockiert und berührt mich sehr.“
ZDF-Fernsehfilmchef Reinhold Elschot sagte über Maranow, die er als „exzellente Schauspielerin von großer Emotion und hoher Intensität“ bezeichnete: „Sie gab den von ihr verkörperten Personen Leben, Geschichte, Tiefe und Hoffnung.“
Maranow war seit Ende der 80er Jahre („Rivalen der Rennbahn“) eine feste Größe im deutschen Fernsehen, spielte in Dutzenden Filmen mit („Der König von St. Pauli“, „Mein Leben - Marcel Reich-Ranicki“) sowie in Episoden von „Tatort“, „Polizeiruf 110“ oder „Derrick“.
Im ZDF war sie zuletzt auch in Fernsehfilmen der Regisseure Lars Becker und Matti Geschonneck zu sehen: etwa bei „Kommissar van Leeuwen: Eine Frau verschwindet“ oder mit Hanns Zischler in „Hinter blinden Fenstern“, mit Katharina Böhm in „Zeit zu leben“ oder mit Armin Rohde und Barbara Auer in „Nachtschicht - Der letzte Job“. Rohde schrieb bei Facebook in der Nacht zum Sonntag: „Unvorstellbar, dass wir nicht mehr zusammen arbeiten werden.“
Besonders bekannt machten Maranow mehrere Mehrteiler von Dieter Wedel, die viele Millionen sahen, darunter „Der Schattenmann“ und „Die Affäre Semmeling“. Wedel sagte laut „Bild am Sonntag“: „Ich bin traurig, dass eine so großartige Frau so früh von uns gegangen ist.“