US-Regierung will freigiebigen Samenspender stoppen
Washington/San Francisco (dpa) - Die US-Regierung will einen freigiebigen Samenspender stoppen, der seine Gabe kostenlos via Internet anbietet.
Wie der „San Francisco Chronicle“ am Montag berichtete, droht sie dem 36-jährigen Trent Arsenault mit einem Jahr Gefängnis oder einer Geldbuße von 100 000 Dollar, sollte er seine Praxis nicht einstellen. Den Angaben zufolge hat der kalifornische Ingenieur bereits 14 Kinder gezeugt, drei weitere Frauen seien allein im vergangenen Monat dank seines Beitrages schwanger geworden.
Die zuständige US-Kontrollbehörde Food and Drug Administration macht nach Angaben der Zeitung gesundheitliche Bedenken geltend. Sie werfe Arsenault vor, dass er sich vor seinen Samenspenden nicht den vorgeschriebenen Bluttests unterziehe. Demnach müsse jeder Spender mindestens sieben Tage vorher auf Krankheiten wie Aids und Syphilis hin untersucht werden, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Arsenault habe sich nach eigenen Angaben aber seit 2006 nur sechsmal testen lassen. In dieser Zeit habe er insgesamt 348 mal Samen für 46 Frauen gespendet.
Wie es weiter hieß, bietet Arsenault seine Dienste bereits seit fünf Jahren kostenlos an. Demnach spricht er auf seiner Webseite Frauen oder Paare an, die nach einem Samenspender suchen und gibt ihnen Informationen über sich selbst - von seiner Familiengeschichte über seine Hobbys bis hin zu seiner Vorliebe für Biokost. Hat sich eine Empfängerin für ihn entschieden, unterzeichnen beide Seiten einen Vertrag, der Arsenault etwa von jeglichen väterlichen Rechten oder Pflichten entbindet.
Die Frau kontaktiere ihn dann, wenn der günstigste Zeitpunkt für eine Befruchtung gekommen sei, schrieb die Zeitung. „Es dauert für mich nur 15 Minuten, bis ich meinen Teil getan habe“, zitiert das Blatt Arsenault. Die Empfänger erhalten die Spende in einem sterilen Becher bei ihm zu Hause.
Auf seiner Webseite gibt Arsenault als Motiv für seine Freigebigkeit den Wunsch an, einen Dienst an der Gesellschaft zu leisten, Menschen in Nöten zu helfen. Das könne er nicht, wenn er sich jedes Mal testen lassen würde, zitiert ihn die Zeitung. Das wäre zu teuer. Gegen eine - legale und bezahlte - Zusammenarbeit mit Samenbanken habe sich Arsenault nach eigenen Angaben deshalb entschieden, weil diese Anonymität gewährleisteten. Arsenault wolle aber die Eltern in spe kennenlernen - und vielleicht auch eines Tages seine Kinder.