Gisela Walsdorf errinnert sich: Neue Puppe „Apollonia“ getauft
Kinder durften länger aufbleiben und Fernsehen schauen.
Gisela Walsdorf (46), St. Tönis: Mit meinen Eltern und meinem Bruder waren wir im Hunsrück in Urlaub. Und dann kam der besagte 21. Juli. Die Apollo-Astronauten landeten auf dem Mond. Das war schon etwas Besonderes, denn wir Kinder durften an diesem Tag länger aufbleiben und die Mondlandung live am Bildschirm verfolgen.
Ich kann mich erinnern, dass viele Leute im Aufenthaltsraum saßen (es gab ja noch kein TV in jedem Zimmer), um die Mondlandung zu schauen. Meine Mutter war damals hochschwanger, und mein Vater sicher in großer Sorge, dass das Baby vor lauter Aufregung im Hunsrück auf die Welt kommen würde.
Es war schon beeindruckend, alle riefen durcheinander, als Neil Amstrong den Mond betrat. Meine Mutter hatte Tränen in den Augen. Daran kann ich mich erinnern. In den nächsten Tagen bekam ich eine neue Puppe, eine "Schlummerle". Ich nannte sie "Apollonia", in Erinnerung an die erste Mondlandung.
Die Puppe habe ich heute, mit meinen 46 Jahren, immer noch und werde sie stets in Ehren halten. Habe ich sie doch durch ein besonderes Ereignis bekommen und sogar danach benannt.