Friedhof Grefrather will mit seinem Hund ins Grab
Eingeäschertes Haustier soll als „Grabbeigabe“ gelten. Rat diskutiert Antrag.
Grefrath/Willich. Mit seinem geliebten Haustier gemeinsam eine Grabstelle teilen, das soll ab 1. Januar 2016 möglich sein. Deshalb hat Hundebesitzer Manfred Baum aus Grefrath einen Bürgerantrag an den Rat der Gemeinde gestellt. Er möchte, dass der Gemeindefriedhof „dahingehend umgewandelt wird, dass auf dem Friedhof als ,Grabbeigaben’ Bestattungen von Tieren in Urnen in einem Urnengrab möglich sind“.
Der Antrag sei eingegangen und es sei schon eine Vorlage dazu erarbeitet worden, sagte Bauamtsleiter Michael Räppel auf Anfrage unserer Zeitung. „So einfach ist das nicht“, sagt er. Grundsätzlich sei es erlaubt, ein Tier als Grabbeigabe an der Seite von Menschen zu beerdigen. Aber: „Es darf keine Erdbestattung sein.“ Diese Art der Bestattung könne nur auf einem regulären Tierfriedhof stattfinden. Anders verhalte sich dies bei eingeäscherten Tieren.
Räppel, selbst Hundebesitzer, kann sich vorstellen, dass „der eine oder andere nicht mit dieser Lösung einverstanden ist. Das muss jeder selber entscheiden“, ist seine Meinung. Dies soll auch für die Politiker gelten. Für die hat die Verwaltung eine Vorlage mit zwei Alternativen — ja oder nein — erarbeitet. Sie wird in der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses am 17. August auf dem Tisch der Politiker liegen.
Um Emotionen gehe es bei diesem Thema, sagt Jutta Klee, die mit ihrem Mann Volker in Willich das Tierkrematorium Infinitas betreibt. „Wir hören sehr oft, dass der Mensch mit seinem geliebten Tier zusammen beerdigt werden möchte“, sagt sie. Meist hätten diese Leute eine enge Bindung an das „Seelentier“. Viele hätten sonst keinen Menschen mehr oder seien nie vom Tier enttäuscht und von ihm bedingungslos geliebt worden. Sie hätte auch schon gehört, dass eine Frau lieber mit ihrem Hund als mit ihrem Mann beerdigt werden wollte.