Großer Waffenfund bei Ermittlungen im Rockermilieu

Kiel/Flensburg. Die Polizei hat in Flensburg das bishergrößte Waffenlager in der Rockerszene Schleswig-Holsteins ausgehoben.Bei der Durchsuchung einer Autowerkstatt seien am MontagMaschinenpistolen, Pumpguns, Schrotflinten, Revolver, Munition undsprengstoffähnliche Substanzen gefunden worden, sagte Detlev Zawadzkivom Landeskriminalamt am Dienstag in Kiel.

„Wir sehen klar einenBezug zur Rockerszene“, ergänzte sein Kollege Jürgen Sievers.

DieWaffen seien einsatzbereit gewesen - „man hätte, ich sag' das jetztmal so, jederzeit in den Krieg ziehen können“.Der Inhaber der freien Werkstatt in Flensburg wurde festgenommen, ist allerdings bereits wieder auf freiem Fuß. Gegen ihn wird wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt. Zu seinen Werkstatt-Kunden zählen auch Mitglieder des Rockerclubs „Hells Angels“, er selbst gehört der Vereinigung nicht an. Der Mann äußerte sich bisher nicht zu dem Vorgang.

Die weiteren Ermittlungen drehen sich jetzt in erster Linie um die Fragen, wem die Waffen gehören und wofür sie benutzt werden sollten beziehungsweise schon benutzt wurden. In Schleswig-Holstein gibt es vier Rockerclubs mit je zehn bis zwölf Vollmitgliedern sowie zahlreichen Sympathisanten: Drei Charter der „Hells Angels“ (Flensburg, Kiel und Alveslohe) sowie ein Chapter der verfeindeten „Bandidos“ in Neumünster. Hinzu kommen offizielle Unterstützerclubs.

„Es gab Auseinandersetzungen und wir befürchten weitere Auseinandersetzungen“, sagte Zawadzki. Erst am Wochenende war es in Duisburg zu einer Massenschlägerei und Schüssen zwischen Mitgliedern und Sympathisanten der Banden gekommen.