Heide Simonis: Die Entnervte

Heide Simonis ist mal wieder gescheitert. Auf ihrer Seite im Internet ist sie noch mit Kindern in Afrika und Pakistan zu sehen.

Doch die Homepage enthält auch schon die Nachricht "Heide Simonis tritt als Unicef-Vorsitzende zurück." Nach zwei Jahren als Vorsitzende des Kinderhilfswerks Unicef in Deutschland gab die 64-Jährige am Samstag entnervt ihren Posten auf - "um Unicef einen Neuanfang zu ermöglichen", wie es in der Mitteilung der Organisation hieß. Vorausgegangen waren wochenlange Querelen im Vorstand. Es ging um dubiose Beraterverträge und teure Umbauten. Im Zentrum der Kritik stand Geschäftsführer Dietrich Garlichs. Simonis hielt lange an ihm fest. Seit Mitte der 90er Jahre hatte sie sich für das Kinderhilfswerk engagiert, Anfang 2006 übernahm sie den ehrenamtlichen Vorsitz. Um auf die Nöte der Kinder der Welt aufmerksam zu machen, ließ sie sich sogar von einem Fernsehsender auf das glatte Parkett einer Tanzshow locken. Als sie dort eine unglückliche Figur machte, wurde sie von der Boulevardpresse als "Hoppel-Heide" verulkt. Jetzt fiel der Dank von Unicef knapp aus: "Der Vorstand dankt Heide Simonis für ihre Arbeit in den letzten Jahren."