Horror in Nantes: Familie getötet - Vater verschwunden
Paris (dpa). Nach dem Fund von fünf verbuddelten Leichen im Garten eines Reihenhauses im westfranzösischen Nantes konzentriert sich die Suche der Polizei auf den Familienvater. Sein Fahrzeug wurde am Freitag auf dem Parkplatz eines Hotels in Roquebrune-sur-Argens entdeckt, wo der Mann am 14. April gesehen wurde.
Seitdem ist er verschwunden. Die Staatsanwaltschaft hält ein Familiendrama für möglich, schließt aber auch andere Möglichkeiten nicht aus. Mindestens eine Leiche hatte eine Schusswunde.
Nachbarn hatten die Polizei auf das rätselhafte Verschwinden der Familie seit Anfang April aufmerksam gemacht. Polizisten stellten dann bei einer Hausdurchsuchung fest, dass die Schränke ausgeräumt und Bettlaken abgezogen waren. Spuren einer Auseinandersetzung gab es nicht. Nachbarn beschrieben die Familie als ruhig und unscheinbar.
Die vier Kinder im Alter von 13 bis 20 Jahren hatten ihre Schulen, die Eltern ihre Arbeitsplätze plötzlich verlassen. Vor Bekannten hatte der Vater merkwürdige Andeutungen gemacht: Dazu gehörte die Behauptung, er sei US-Geheimagent und müsse im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms abtauchen. In einer anderen Version gab er an, beruflich nach Australien versetzt worden zu sein. Damit erklärte er in einem Schreiben an den Schuldirektor auch, warum zwei Kinder in der Schule fehlten. Im Brief lag ein Scheck für die Schulgebühren.
Auf einem nahe dem Haus abgestellten Auto - es soll der verschwundenen Mutter gehören - stand in Staub geschrieben der Satz: „Das hättest Du nicht tun dürfen - Du fehlst mir!“ Unklar blieb aber, ob der Satz im Zusammenhang mit dem mysteriösen Verschwinden der Familie steht.