Ilse Aigner: Im Bierzelt erprobt

Ilse Aigner heißt die neue Bundesministerin für Verbraucherschutz und Landwirtschaft. Die Nachfolgerin von Horst Seehofer gilt schon lange als Frau für höhere Aufgaben in der CSU. Die 43-Jährige in Oberbayern geborene Aigner hat ein einnehmendes Wesen.

Ihr Charme macht es ihr leicht, bei öffentlichen Auftritten ihre Zuhörer zu gewinnen. Dass sie obendrein als Bierzelt-Rednerin erprobt ist und zu vielen Auftritten im Dirndl erscheint, macht sie für die bayerischen Landwirte als CSU-Stammklientel zu einer vorzeigbaren Ministerin.

Aigner ist gelernte Elektrotechnikerin, entwickelte Systemelektrik beim Hubschrauber-Hersteller Eurocopter. Die mit der Strauß-Tochter Monika Hohlmeier eng befreundete Aigner trat 1983 mit 18 Jahren in die Junge Union ein. 1994 wurde sie Landtagsabgeordnete, seit 1998 sitzt sie im Bundestag.

Dort machte sie sich in der Forschungs- und Bildungspolitik stark. Parteiinternen Zweifeln an ihrer fachlichen Eignung hält sie entgegen: Durch ihren ländlichen Wahlkreis im Voralpenraum habe sie einen "großen Bezug" zur Landwirtschaft - und Verbraucherschutz beschäftige doch jeden.