Untersuchungen laufen Immer mehr Fälle von Kinder-Hepatitis - Ursache noch rätselhaft

Nach den jüngst aufgetauchten akuten Hepatitis-Fällen bei jüngeren Kindern in verschiedenen Ländern laufen die Untersuchungen. Die Häufung könnte nach Ansicht eines Experten mit der Corona-Pandemie zusammenhängen.

 Archivbild: Ein Pfleger kümmert sich in einem Klinikum auf der Intensivstation um einen Patienten mit Hepatitis C.

Archivbild: Ein Pfleger kümmert sich in einem Klinikum auf der Intensivstation um einen Patienten mit Hepatitis C.

Foto: Angelika Warmuth/dpa/Angelika Warmuth

Die genaue Ursache hinter den jüngst aufgetauchten akuten Hepatitis-Fällen bei jüngeren Kindern in verschiedenen Ländern ist nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC weiter unklar. Untersuchungen dazu liefen derzeit in den betroffenen Ländern, sagte ECDC-Direktorin Andrea Ammon am Dienstag auf einer Pressekonferenz anlässlich der Europäischen Immunisierungswoche in Stockholm. Die bisherigen Untersuchungen deuteten auf eine Verbindung zu Infektionen mit Adenoviren hin. Bislang gebe es keine Verbindung zwischen den Fällen.

Die meisten Fälle traten bisher in Großbritannien auf. Dort erkrankten 111 Kinder, zehn davon benötigten eine Lebertransplantation. Die britische Gesundheitsbehörde UKHSA hält es für wahrscheinlich, dass ein Adenovirus mit der Bezeichnung 41F hinter den Fällen steckt. Auch andere Gründe werden aber nicht ausgeschlossen. Die Häufung könnte nach Ansicht eines Experten von der Universität Liverpool damit zu tun haben, dass Ansteckungen mit den Adenoviren während der Lockdowns unterdrückt wurden und nun sprunghaft anstiegen, wie die BBC am Dienstag berichtete.

ECDC-Direktorin Ammon sprach von bislang rund 190 gemeldeten Fällen weltweit, davon rund 40 im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Fälle wurden laut Ammon bislang auch aus zehn EWR-Ländern sowie Israel und den USA gemeldet.

Zur Corona-Pandemie sagte Ammon, dass es eine abnehmende Übertragung gebe, die Situation aber sehr gemischt sei. Trotz des Rückgangs sei die Pandemie nicht vorbei und das Virus weiter im Umlauf, betonte die deutsche Medizinerin.

(dpa)