Irak-Einsatz: Prinz Harry im Visier der Rebellen

Fotos des Prinzen kursieren im ganzen Land, in britischen Kasernen sollen Informanten lauern. Die Aufständischen wollen Harry – am liebsten als Geisel.

<strong>London. Großbritannien sorgt sich um Prinz Harry. Unmittelbar vor Beginn seines Einsatzes im Irak haben Rebellen angekündigt, den Enkel der Queen zu entführen oder zu erschießen. Wie der "Observer" berichtete, brüsten sich die Aufständischen in Interviews, sie würden Harry finden - egal, wo er sich aufhalte. Der 22-Jährige wird im Mai mit seinem "Blues and Royals"-Regiment für sechs Monate in den Südirak verlegt, wo er einen Aufklärungstrupp von zwölf Mann unter sich haben wird. Sein Kommando könnte beispielsweise in gepanzerten Fahrzeugen an der unruhigen Grenze zum Iran patrouillieren. Harry belegt in der Thronfolge den dritten Rang nach seinem Vater Prinz Charles und seinem Bruder William; dass er im Irak zur begehrten "Trophäe" für Entführer oder Attentäter werden und seine Kameraden einem erhöhten Risiko aussetzen könnte, wird daher bereits seit Wochen diskutiert. Doch nun fallen die Drohungen offenbar deutlich konkreter aus. Dem "Observer" zufolge sollen Milizenführer Fotos von Harry aus dem Internet gezogen und unter Rebellen verteilt haben. Die Zeitung zitiert den Führer der sunnitischen Rebellengruppe "Gottes Rache", Abu Samir, mit den Worten: "Sein Gesicht ist nun vielen Irakern vertraut - besser als das von weltberühmten Fußballern wie Zidane und Ronaldinho."

"Er wird zu seiner Großmutter zurückkehren, aber ohne Ohren"

Harry habe keine Chance, unentdeckt zu bleiben, zumal man seit langem Informanten in den britischen Kasernen habe: "Diese haben nun den Befehl, den Prinzen ausfindig zu machen, damit wir ihn entführen können."

Die Drohungen gegen ihren Enkel erreichten die Queen ausgerechnet an ihrem 81. Geburtstag, den sie am Samstag feierte. Dabei soll sich das Königshaus aus Angst um Harry ohnehin lange gegen dessen Wunsch gesperrt haben, am Irakkrieg teilzunehmen.

Karriere: Prinz Harry, der beim Militär als Namensaufschrift "Wales" (wegen seines Titels "Prinz von Wales") auf dem Kampfanzug trägt, ist seit zwei Jahren bei der Armee. Nach seiner einjährigen Ausbildung an der Militärakademie Sandhurst wurde er im April 2006 als Offizier vereidigt.

Tradition: Es ist üblich, dass die Prinzen im Hause Windsor eine militärische Karriere einschlagen. Prinz Andrew, Harrys Onkel, diente zum Beispiel im Falkland-Krieg 1982.