John Fahey: Der Fahnder
John Fahey ist der neue Chef der Anti-Doping-Weltagentur. Der Fahnder sagt von sich selbst, dass auf der Liste der verbotenen Substanzen Mittel stehen, "die ich nicht aussprechen kann".
Auf der Weltbühne des Sports ist der Australier der große Unbekannte. Der frühere Finanzminister seines Landes war Vorsitzender des Bewerbungskomitees für die Olympischen Spiele 2000 in Sydney. Die waren ein großer Erfolg, aber zu einem weltweit bekannten Sportfunktionär machten sie Fahey nicht. "Ich kenne ihn kaum", sagt IOC-Vizepräsident Thomas Bach. "Er verdient eine Chance, seine Fähigkeiten zu zeigen", sagt IOC-Präsident Jacques Rogge. Fahey trat in Madrid die Nachfolge des Kanadiers Richard Pound an - der ehemalige Schwimmer war ein Fachmann. Fahey gilt als durchsetzungsfähiger Politiker, der 1994 in Sydney einen Anschlag auf den britischen Thronfolger Prinz Charles verhinderte. Der 62-Jährige ist Jurist, Berater einer Investmentbank und hat Zeit für eine weltumspannende Aufgabe wie den Kampf gegen Doping. Der ehemalige American-Football-Spieler überstand eine Lungenkrebs-Erkrankung, bei der ihm nur eine 25-Prozent-Chance eingeräumt wurde: ein zäher Kämpfer.