Juwelier Blome: Dreister Raubzug auf der Kö

Duo überfiel Düsseldorfer Juwelier zweimal innerhalb von zehn Tagen. Diesmal erbeutete es Uhren für etwa 500 000 Euro.

Düsseldorf. Das traditionsreiche Uhren- und Schmuckgeschäft Blome an der Düsseldorfer Königsallee ist Dienstagmittag zum zweiten Mal binnen zehn Tagen überfallen worden. Und das womöglich von den gleichen Tätern. Nachdem zwei Männer am Nachmittag des 5. Oktober ohne Beute flüchteten, raubten die Täter Dienstag rund 40 Uhren (vor allem der Marken Rolex und Patek Philippe) im Gesamtwert von etwa 500 000 Euro.

Gegen 11.30 Uhr betraten die beiden unmaskierten Männer das Geschäft an der Kö. Zunächst gaben sie sich als normale Kunden aus, interessierten sich für Luxus-Uhren. Als ein Mitarbeiter dann ein Schaufenster aufschloss, um die feine Ware zu zeigen, zog sein Komplize eine Waffe und hielt damit die Mitarbeiter in Schach. Der andere raffte die Uhren zusammen.

Das Duo scheiterte allerdings wie beim ersten Überfall bei dem Versuch, mit einem Hammer eine weitere Vitrine aufzuschlagen — das Sicherheitsglas erwies sich wieder als zu stabil.

Die Männer flüchteten zunächst zu Fuß, dann per Motorroller, den die Polizei am Mittag nicht weit weg fand. Doch ansonsten blieb die Großfahndung der Polizei inklusive Hubschrauber erfolglos. Die Räuber sollen recht jung sein (etwa 20 Jahre), einer trug einen dunkeln Hut, der andere ein Käppi.

Geschäftsführerin Nicole Blome-Hardorp zeigte sich am Nachmittag schockiert: „Zwei solche Überfälle in zehn Tagen — das ist eine ganz große Belastung für die Mitarbeiter.“ Sie gehe nach einer ersten Analyse der Kamera- und Videobilder im Geschäft davon aus, dass die Täter dieselben wie am 5. Oktober waren: „Wahrscheinlich haben sie sich geärgert, dass es beim ersten Mal nicht geklappt hat, und sind wiedergekommen.“

Die Polizei wiederum veröffentlichte bereits vergangene Woche Aufnahmen aus der Blome-Überwachungskamera — und ist sicher, dass einer der Täter auch bei einem Überfall auf den Juwelier Wempe an der Hohe Straße in Köln am 20. September mit von der Partie war. Beute dort: Uhren im Wert von rund 300 000 Euro.

Diesen Montag erst entschied die Staatsanwaltschaft, dass die Kölner Polizei federführend ist bei den Ermittlungen. Möglich ist, dass hier eine Bande aus dem Ausland am Werk ist. Zeugen wollen beim ersten Kö-Überfall gehört haben, wie ein Täter Russisch sprach.