Karl Max Einhäupl: Der Arzt
Karl Max Einhäupl, Chef der Berliner Charité, gilt als „sehr diplomatisch“. Diese Fähigkeit konnte Einhäupl am Freitag unter Beweis stellen. Zum dritten Mal binnen weniger Wochen flog der 65-Jährige in die Ukraine — begleitet von mehreren deutschen Diplomaten.
Am Nachmittag konnte er verkünden, dass die frühere Ministerpräsidentin Julia Timoschenko (51) von einem deutschen Arzt behandelt wird. Sie leidet unter einem chronischen Bandscheibenvorfall.
Der Neurologe hat, so beobachten es Freunde und Familie, einen starken Hang, „Menschen zu helfen“. Der in München geborene Arzt entschied sich gegen den Rat seiner Eltern für ein Medizinstudium. 1993 wurde er Direktor der Charité-Klinik für Neurologie, 2008 dann Chef der renommierten Klinik.
Einhäupl hat stets auf Kontakte zur Politik Wert gelegt. Von 2001 bis 2006 war er Vorsitzender des Wissenschaftsrates — ein Gremium, das die Bundesregierung bei forschungspolitischen Fragen berät. Damit galt er als einer der einflussreichsten deutschen Wissenschaftler. Einhäupl wird als freundlich und zuvorkommend geschildert. Er pflegt einen feinen bayrischen Humor. twi