Kindesentführer muss neun Jahre ins Gefängnis
Potsdam (dpa). Der Entführer eines vierjährigen Mädchens aus Brandenburg ist am Freitag zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Potsdam folgte damit dem Antrag des Staatsanwalts.
„Diese Tat war von Anfang bis Ende durchgeplant“, sagte Richter Andreas Dielitz. Die Planung wirke teils naiv, dennoch sei sie wohlüberlegt gewesen. Der Angeklagte habe die Opferfamilie ausspioniert und gezielt ein kleines Kind ausgewählt.
Der 45-jährige Angeklagte hatte gestanden, das Mädchen am 10. Februar in Kleinmachnow entführt und seine Mutter mit einer Sichel bedroht zu haben. Erst nach Zahlung von 60 000 Euro Lösegeld hatte der Berliner Geschäftsmann das Kind nach etwa 13 Stunden freigelassen. Unmittelbar danach wurde er gefasst.
Der Berliner Unternehmer hatte die Familie ausgewählt, weil die Neubausiedlung in Kleinmachnow allgemein als wohlhabend gilt. Das Gericht wertete die Tat des geschiedenen Familienvaters als erpresserischen Menschenraub und schwere räuberische Erpressung.