Eisbär tötet Briten auf Spitzbergen
Oslo/Longyearbyen (dpa). Ein Eisbär hat auf der Polarinsel Spitzbergen einen Menschen getötet. Wie die norwegischen Behörden in Longyearbyen mitteilten, griff das Raubtier am Freitagmorgen eine Gruppe aus Großbritannien an.
Bei der Attacke bei Von Postbreen wurden vier weitere Menschen schwer verletzt. Zuletzt hatte es vor 16 Jahren eine tödliche Eisbär-Attacke auf Spitzbergen gegeben.
Man wisse noch nicht, ob die Briten hier als Touristen oder Wissenschaftler unterwegs gewesen seien, sagte die Behördensprecherin Liv Ødegaard. Die Gruppe rief über Satellitentelefon Hilfe herbei. Die Verletzten wurden knapp eine Stunde nach ihrem Notruf mit einem Hubschrauber zum Krankenhaus in Longyearbyen, dem Hauptort der Inselgruppe, gebracht.
Über die Art der Verletzungen wurden zunächst keine Angaben gemacht. „Wir wissen nur, dass die fünf Briten bei Von Postbreen gezeltet haben“, sagte Ødegaard der Nachrichtenagentur NTB. Der Eisbär sei von den Angegriffenen getötet worden.
Auf und rund um Spitzbergen leben etwa 3000 Eisbären. Die tausend Kilometer vom Nordpol entfernte Inselgruppe wird von 2500 Menschen bewohnt. Alle Ausflüge zu touristischen oder anderen Zwecken außerhalb von Longyearbyen müssen wegen der Eisbären-Gefahr bei der Verwaltung angemeldet sein, sie werden nur bewaffnet durchgeführt. Zuletzt war 1995 ein Mensch am Rand von Longyearbyen von einem Eisbären getötet worden.
Die verletzten Briten sollten zur weiteren medizinischen Behandlung - ebenfalls per Hubschrauber - nach Tromsø auf dem norwegischen Festland gebracht werden.