Michael Hoffmann: Sein Zepter ist die Grillzange
Michael Hoffmann aus Rösrath bleibt Brutzelkönig.
Göppingen/Rösrath. Im rosafarbenen Tüllkleid samt blonder Zopfperücke ist Carsten Kühl vom Profi-Grillteam „Barbie Q“ einer der Hingucker bei den 18. Deutschen Grillmeisterschaften. „Ich habe eine Wette verloren“, erklärt er lachend. Die Herausforderung, in diesem Outfit den Besuchern im Göppinger Stauferpark am Sonntag Rede und Antwort zu stehen, nimmt er mit Humor.
31 Teams brutzeln bei der Veranstaltung der German Barbecue Association (GBA) um die Wette. Die 19 Profi- und 12 Amateurteams müssen eine gut 90-köpfige Jury mit ihren Menüs überzeugen. Insgesamt 1,5 Tonnen Fleisch haben sie zur Verfügung, dazu zentnerweise Gemüse. Auch die Desserts müssen vor dem Servieren über das Feuer gehen.
Die bis zu acht Griller in jedem Team müssen ihre Gerichte den Regeln zufolge zwar aus vorgegebenen Hauptzutaten wie Bratwurst oder Rippchen zubereiten, der Kreativität ist dabei aber kaum eine Grenze gesetzt. Die „Frankengriller“ aus dem bayrischen Geldersheim etwa grillen zum Auftakt ein Cordon bleu von der Bratwurst, während die „Moonshine Smokers“ aus Feldkirchen-Westerham (Bayern) Wurstkrönchen an Smokersalat kredenzen.
Viel Arbeit bedeutet der Wettbewerb auch für die Tester: Jedes Jurymitglied muss ein gutes Dutzend Proben kosten. Wehklagen sind dabei kaum zu hören: „Da sind sehr gute Sachen dabei“, schwärmt Ralf Lohrmann aus Geislingen, der erstmals als Juror an der Meisterschaft teilnimmt. Als bereits erfahrene Jurorin ist Heike Scheil aus Leipzig nach Baden-Württemberg gereist. „Mir hat es durchweg gut bis sehr gut geschmeckt“, lautet ihr Fazit nach zehn blindverkosteten Proben. Am besten schmeckt es den Juroren beim Vorjahressieger: Der Rheinländer Michael Hoffmann wird am Abend „Deutscher Grill- & BBQ-König 2013“ und verteidigt damit den Titel.
Auch Tausende Besucher können sich im Stauferpark vom Talent der Hobby- und Profigriller überzeugen und Tipps abholen. „Einfach super“, findet Tim Maier ein Gericht von der Hohen Rippe. „Ich bin leidenschaftlicher Griller und suche hier nach Anregungen für zu Hause“, sagt der Ulmer.
Die Zeiten von Papptellern und Plastikbesteck scheinen in der Grillszene vorbei zu sein: An den Ständen der Teams warten Gastesser an festlich gedeckten Tischen auf liebevoll angerichtete Speisen.