Mit Sonderzügen gegen Fan-Krawall
Erstmals Verbindungen über die Landesgrenzen hinweg.
Düsseldorf. Im Kampf gegen Krawalle von gewaltbereiten Fußballfans starten das Land NRW und die Deutsche Bahn gemeinsam ein neues Projekt. Künftig sollen Sonderzüge die Fans auch länderübergreifend zu Auswärtsspielen bringen. Bislang gebe es solche Sonderzüge nur innerhalb von NRW, sagte ein Sprecher des zuständigen Landesverkehrsministeriums am Dienstag auf Nachfrage.
Ziel ist, das Risiko von Auseinandersetzungen zwischen Fußballfans bei An- und Abreise deutlich zu reduzieren. Vermieden werden soll vor allem ein Umsteigen von einem Zug in den anderen. Zugleich könnten Bundespolizei und Fanbetreuer effektiver eingesetzt werden. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) sagte: „Damit potenzielle Krawallmacher erst gar nicht in Versuchung kommen, ist es hilfreich, sie in einem Rutsch in eigenen Sonderzügen quer durchs Land an den Spielort zu bringen.“
Ein erster Sonderzug startet bereits am Samstag: Die Anhänger von Borussia Dortmund können, ohne umzusteigen, direkt zum Spiel nach Bremen fahren.
Im Fokus stehen vor allem solche Spiele der ersten drei Ligen, die eine besondere Brisanz zwischen den Fan-gruppen aufweisen. Die Auswahl erfolgt auf Anregung der Bundespolizei in Abstimmung mit dem vom Land eingerichteten Kompetenzcenter Sicherheit und der Bahn. Für das Projekt stellt NRW der Bahn im ersten Halbjahr 2014 rund 125 000 Euro zur Verfügung. Red/wib