Monstersturm „Yasi“ lässt Australien keine Ruhe

Sydney (dpa) - Die Nachwehen von Monsterzyklon „Yasi“ haben in Australien auch am Samstag weiter für Chaos gesorgt. Auch im Süden des Kontinents entwurzelte der Sturm Bäume und verursachte Überschwemmungen, wie der Premier des Bundesstaats Victoria, Ted Baillieu, berichtete.

„Yasi“, der als Wirbelsturm der höchsten Kategorie 5 an der australischen Nordküste bei Cairns eingefallen war, hat sich mittlerweile zu einem schweren Gewittersturm abgeschwächt. In Victorias Hauptstadt Melbourne, rund 3000 Kilometer vom ursprünglichen Zentrum der Verwüstung entfernt, gingen mehr als 5000 Hilferufe von Menschen ein, die von den Regenfluten in Autos oder Häusern eingeschlossen wurden.

Der Ort Mildura 540 Kilometer nördlich von Melbourne meldete einen Rekord von 142 Lietern Regen pro Quadratmeter in 24 Stunden. In der Wüstenstadt Alice Springs, wo es fast nie regnet, gab es Warnungen vor Sturzfluten. Derweil erlebt Sydney eine einzigartige Hitzewelle. Seit sechs Tagen ist die Temperatur nicht unter 30 Grad Celsius gefallen - das hat es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1858 nicht gegeben, wie der Wetterdienst berichtete.

„Yasi“ war am Mittwoch auf Nordostaustralien getroffen und hatte dort eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Ein 23-Jähriger erstickte während des Sturms in seinem Haus, wahrscheinlich an den Abgasen eines Dieselgenerators. Die Auswirkungen des Sturms reichen quer über den Kontinent bis nach Melbourne an der Südküste. Die Meteorologen erwarten, dass sich der Sturm erst Mitte der Woche endgültig legen wird.