Nach Befreiungsaktion schwören die Piraten Rache
US-Marines retten Kapitän aus den Händen der Seeräuber. Drei Entführer getötet, einer festgenommen.
Washington/ Nairobi. Nach der Kommandoaktion zur Befreiung von US-Kapitän Richard Phillips wächst die Sorge um die anderen Geiseln der Piraten vor Somalia.
"Dadurch könnte die Gewalt in diesem Teil der Welt sprunghaft zunehmen, da besteht kein Zweifel", sagte der amerikanische Vizeadmiral William Gortney am Sonntag. Noch immer befinden sich mehr als ein Dutzend Schiffe mit über 220 Menschen in Piratenhand, darunter die "Hansa Stavanger" mit fünf Deutschen an Bord.
Aus dem Piratenstützpunkt Eyl meldete sich ein Pirat namens Jamac Habeb bei einer Nachrichtenagentur mit der Drohung, man werde Gewalt mit Gewalt begegnen: "Wenn wir künftig Schiffe kapern, und ihre Nationen versuchen, uns zu attackieren, werden wir die Geiseln töten." Über die US-Marinekräfte in der Region sagte er: "Sie sind jetzt unser Feind Nummer eins."
US-Elitesoldaten hatten den amerikanischen Kapitän am Sonntag in einer dramatischen Aktion befreit, nachdem einer der Entführer dem 53-Jährigen eine Kalaschnikow in den Rücken gehalten habe, wie ein US-Militärsprecher mitteilte. Marine-Scharfschützen erschossen drei der vier Piraten, der vierte ergab sich den Soldaten.
Die Getöteten waren Jugendliche im Alter von 17 bis 19 Jahren. Es habe sich um "nicht ausgebildete" Jugendliche "mit schweren Waffen" gehandelt, sagte US-Verteidigungsminister Robert Gates am Sonntag. Der überlebende Pirat ist laut US-Medien erst etwa 16 Jahre alt.
Über den Start der Befreiungsaktion entschied laut US-Marine der an der Verhandlungen mit den Piraten beteiligte Kommandant des nahe dem Rettungsboot kreuzenden amerikanischen Kriegsschiffs "USS Bainbridge".
Vizeadmiral Gortney: "Er entschied, dass sich der Kapitän in höchster Gefahr befand." Scharfschützen töteten daraufhin die drei Piraten mit Kopfschüssen, einer ergab sich. Die Staatsanwaltschaft will prüfen, ob er vor ein US-Gericht gestellt wird.