Nach dem Flugzeugabsturz: Grausames Forschen nach der Identiät der Opfer
Phuket. Nach dem Flugzeugunglück von Phuket haben Behörden und Angehörige am Montag versucht, in dem Grauen die Opfer zu identifizieren. Hilflos weinend stand beispielsweise Sucheep Panetung vor Dutzenden weißen Plastiksäcken, die im Wartesaal des Flughafens von Phuket aufgereiht liegen. Sie sollte einen Kollegen finden, der die Bruchlandung des Billigfliegers One-Two-Go nicht überlebte. Doch das ist nicht so einfach - einige der Opfer sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Bis Montagnachmittag war nicht einmal klar, wieviele der 89 Todesopfer aus dem Ausland kamen. Ihre Zahl schwankte zwischen 55 und 31, darunter auch mindestens ein Deutscher. Die Passagiermaschine war am Sonntag auf dem Weg von Bangkok zu der beliebten thailändischen Urlauberinsel nach einer Bruchlandung im strömenden Regen auf dem Flughafen von Phuket auseinandergebrochen und in Flammen aufgegangen. Bei dem Unglück wurden 89 Menschen der 130 Insassen getötet, 41 überlebten teils schwerverletzt das Unglück. Auch einen Tag später stand die Unglücksursache nicht fest Bergungsmannschaften suchten in den verkohlten Trümmern nach möglichen Hinweisen. Sie fanden inzwischen die beiden Flugschreiber, diese sollen nach Angaben der Billigfluglinie zur Auswertung in die USA gesandt werden. Sichtlich unter Schock berichteten Überlebende von den dramatischen Szenen, die sich kurz vor und nach dem Crash an Bord der Maschine abspielten. „Ich wurde bewusstlos“, erzählt das Besatzungsmitglied Apichit Pata. „Dann wachte ich wieder auf, immer noch an meinen Sitz gegurtet, während schon die ersten Flammen züngelten. Ich schrie um Hilfe, dann verlor ich erneut das Bewusstsein. Bis jetzt weiß ich nicht, wie ich aus der Maschine kam.“ Ein Passagier berichtete dem thailändischen Fernsehen, wie eine Frau vor seinen Augen vom Sog der auseinanderbrechenden Maschine mitgerissen wurde. Er habe noch gesehen, wie andere Passagiere in Flammen aufgingen, dann sei er aus Angst vor einer Explosion weggerannt, „so schnell ich konnte“. Laut einem Überlebenden hatte der Pilot, ein ehemaliger Offizier der indonesischen Armee, die Passagiere kurz vorher noch über Lautsprecher vor dem schlechten Wetter gewarnt und gesagt, „dass er nichts sehen kann“. Die diplomatischen Vertretungen versuchten unterdessen, sich Klarheit darüber zu verschaffen, ob auch Bürger aus dem eigenen Land unter den Opfern sind. Nach Angaben des Auswärtigen Amts überlebte mindestens ein 29-jähriger Passagier aus Rheinland-Pfalz das Unglück nicht. Berichten über einen zweiten Toten werde noch nachgegangen, sagte ein Sprecher. Vier weitere Deutsche überlebten verletzt. Bei ihnen handelt es sich den Angaben zufolge um drei Männer und eine Frau, die alle zwischen 1978 und 1981 geboren wurden. Unter den Toten befanden sich nach ersten Informationen auch Passagiere aus den USA, aus Großbritannien, Australien, Frankreich, Schweden, Israel und dem Iran. Fünf Verletzte schwebten nach Krankenhausangaben in Lebensgefahr. Das ausgebrannte Wrack des Flugzeuges wurde inzwischen von der Landebahn geräumt, am Montagnachmittag wurde der Flughafen für den Flugverkehr wieder geöffnet. Mit Sonderflügen sollen die Angehörigen der Opfer nach Phuket gebracht.