Nächstes Schiff läuft in Köln auf Grund
Köln. Erneut hat sich ein Frachtschiff auf dem Rhein in Köln festgefahren. Wie ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes bestätigte, sitzt ein 170 Meter langer Schubverband aus den Niederlanden zwischen Deutzer- und Severinsbrücke auf Grund.
Der Unfall geschah nur wenige Stunden, nachdem zwei andere an der selben Stelle festgefahrene Schiffe freigeschleppt und die Schifffahrt wieder zugelassen wurde.
Nach dem dritten Vorfall wurde der Verkehr erneut gesperrt. Versuche, den Schubverband aus dem flachen Wasser zu ziehen, misslangen zunächst. Die Fahrrinne ist an dieser Stelle zur Zeit flacher als sonst, davor wird die Schifffahrt seit langem gewarnt.
Die beiden Tankschiffe, die sich in der Nacht zum Montag festgefahren hatten, liegen inzwischen im Deutzer- und im Mülheimer Hafen, teilte ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Köln mit. Sie seien reparaturbedürftig. Ladung sei nicht ausgetreten.
Die Schifffahrt auf dem Flussabschnitt zwischen Rodenkirchen und Köln-Mülheim musste daher gesperrt werden. Bei den beiden Tankschiffen handelt es sich um die 110 Meter lange „Emma“, die mit 1800 Tonnen Diesel beladen ist. Die 86 Meter lange „Newton“ hat 1543 Tonnen Erdöldestillat an Bord.
Schon am Sonntag hatte sich im selben Bereich des Flusses das Tankschiff „Piz Palü“ festgefahren. Am Abend hatte es die Fahrt wieder aufnehmen können. Verletzte gab es in keinem Fall, auch trat keine Ladung aus. Die Einfahrten des Deutzer Hafens und des Rheinauhafens führen zu einer Verbreiterung des Rheins an diesen Stellen. Die Strömung des Flusses nimmt dadurch ab. Bei bestimmten Wasserständen lagern sich in diesem Bereich verstärkt Sand und Kies auf der Sohle des Flusses in der Fahrrinne ab. Diese sogenannten Fehltiefen werden der Schifffahrt bekanntgegeben.
Schon vor den Unfällen hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt Köln Ausbaggerungsarbeiten in Auftrag gegeben. Sie sollen Mitte der Woche beginnen. dpa/Red