Neue Droge: Häftlinge schnupfen Weichspüler
Mit Hilfe von Nasensprayfläschchen nehmen die Insassen die Flüssigkeit zu sich.
Remscheid. Die Indizien im Gefängnis von Remscheid häuften sich: Zunächst schnellte der Bedarf an Nasenspray in die Höhe, dann interessierte sich ein Rauschgift-Spürhund bei einer Kontrolle auffällig für eines der Sprayfläschchen. Die Laboranalyse brachte die Überraschung.
Die Gefangenen traktieren mit handelsüblichem Weichspüler ihre Nasenschleimhäute. Den gab es im Gefängnis, damit die Gefangenen in den Zellen ihre Sportsachen von Hand waschen konnten. „Jetzt gibt es hier keinen mehr“, sagt Anstaltschefin Katja Grafweg. „Der Konsum kann im Extremfall bis zum Tode führen.“
In den Weichspülerproben wurde GBL (Gamma-Butyrolacton) entdeckt. Er ist verwandt mit der Gamma-Hydroxie-Buttersäure (GHB) — dem Stoff, der auch als KO-Tropfen oder Vergewaltigungsdroge bekannt ist. Während die GHB dem Betäubungsmittelrecht unterliegt, ist das GBL weitgehend frei handelbar.
Nach Expertenangaben ist die Substanz eine Gefahr für das zentrale Nervensystem. Wie GBL in den Weichspüler gelangt ist, ist unklar. Der Industrieverband für Waschmittel: „GBL ist uns als Bestandteil in Weichspülern nicht bekannt.“ Red