Nicht im Ruhestand
KofiAnnan genießt in aller Welt auch nach seinem Abschied als UN-Generalsekretär hohes Ansehen. Geradezu geliebt aber wird er in Afrika. Am Ufer des Victoriasees ankern kenianische Fischerboote, die mit seinen Porträt bemalt sind.
In Nairobi fahren Sammeltaxen mit einem Poster des „Eminent Peacemaker“ an der Heckscheibe. In Kenia verehren ihn die Menschen als Friedensstifter. Sie sind fest davon überzeugt, dass es vor allem dem 70 Jahre alten Diplomaten aus Ghana zu verdanken ist, dass Kenia nach den Präsidentenwahlen im vergangenen Dezember und blutigen Unruhen nicht völlig in Gewalt und Bürgerkrieg versank. Nicht zuletzt wegen seiner Bemühungen um einen friedlichen Ausweg aus dem erbitterten Machtkampf in Kenia wird der unermüdliche Friedensstifter Annan morgen in Münster mit dem Preis des Westfälischen Friedens geehrt.
2006 musste Annan seinen Posten als UN-Generalsekretär räumen – auf amerikanischen Druck. Washington war der Ghanaer zu selbstständig und kritisch gewesen, sie setzten den willfährigen Koreaner Ban Ki Moon durch. Seither lebt Kofi Annan am Genfer See – im produktiven Un-Ruhestand. Red