Österreich: Trauer nach Brandkatastrophe im Altenheim
Burscheids Partnergemeinde Egg steht nach dem Feuer mit elf Toten unter Schock.
Wien. Die kleine Gemeinde Egg im Bregenzerwald und die Partnerstadt Burscheid im Bergischen Land trauern um die elf Opfer des verheerenden Brandes in einem Altenheim.
Nach der Schilderung des Leiters der Feuerwehr von Egg, Markus Natter, brach das Feuer in einem Mülleimer in einer Abstellkammer im ersten Stock aus. In dem Behälter hätten sich gebrauchte Papierservietten und dreckige Wäsche befunden. Was den Eimer in Brand setzte, blieb allerdings unklar. Gestern nahmen Experten Proben, die jetzt in einem Wiener Labor analysiert werden sollen.
Als die Rauchmelder Alarm schlugen, flüchteten die Menschen auf die Gänge. Ein fataler Fehler: Durch die offenen Türen breitete sich der Rauch schnell aus und verdrängte die Atemluft. "In diesem Fall war der Instinkt der falsche Weg", sagte Natter.
21 Feuerwehrtrupps mit Atemschutzgeräten suchten im stark verqualmten Haus nach den teils bettlägerigen Menschen. Sechs Bewohner wurden verletzt gerettet, eine Frau schwebte gestern noch in Lebensgefahr. Sechs Menschen entkamen dem Inferno unverletzt. Insgesamt waren 250 Feuerwehrleute im Einsatz.
Nach dem Brand wirkt das Gebäude abgesehen von einigen schwarzen Rauchflecken von außen nahezu unversehrt. Krisenhelfer kümmern sich um die fassungslosen Angehörigen. Auch der österreichische Bundeskanzler Alfred Gusenbauer besuchte den Unglücksort. "Es ist eine Katas-trophe, ganz schrecklich", sagte er.
Große Betroffenheit herrscht auch im bergischen Burscheid. Im Mai sollte hier das 40-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Vertretern der 3500-Seelen-Gemeinde in Vorarlberg gefeiert werden. Doch dahinter steht jetzt ein großes Fragezeichen.
Bürgermeister Hans Dieter Kahrl ordnete Trauerbeflaggung an und kondolierte seinem Egger Amtskollegen schriftlich: "In solchen schweren Stunden ist es gut zu wissen, dass man Freunde hat, die in Gedanken bei einem sind." Kahrl will auch an der Trauerfeier in Egg teilnehmen.