Peter Hintze: Der Mächtige
Peter Hintze ist eine ungewöhnliche Erscheinung im Berliner Politikbetrieb. Wer heute Anfang 20 ist und sich für Politik interessiert, für den gibt es den Bundestag und die Volkspartei CDU nicht ohne den 64 Jahre alten evangelischen Pfarrer, der seinen Wahlkreis in Wuppertal hat.
Hintze war da, als Helmut Kohl auf die Zielgeraden seiner politischen Karriere einbog, er war da, als es galt, eine Koalition der SPD im Bund mit den Linken zu verhindern. Die „Rote Socken“-Kampagne bleibt in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands wohl unvergessen.
Hintze kann harsch kritisieren, ja, er kann sogar mit Worten dreschen. Er kann aber auch anders. Seine Fähigkeit, hinter den Kulissen die Fäden zu ziehen, hat Kohl in dessen Kanzlerschaft lange gute Dienste getan — Hintze war sein Generalsekretär. Heute weiß Angela Merkel zu schätzen, was Hintze leistet, wenn der CDU oder der Kanzlerin Ungemach droht. Nebenbei nutzt er seinen Einfluss in Berlin zum Wohle der CDU in NRW. Ihr hat er durch die Beförderung des bergischen Abgeordneten Jürgen Hardt zum Koordinator für transatlantische Beziehungen der Bundesregierung zu noch mehr Gewicht verholfen. Dieses Gewicht nutzt letztlich Hintze selbst. Auch daran will gedacht sein. ll