Peter Weck: Mildes Lächeln als Markenzeichen
Porträt: Der Schauspieler und ehemalige Sängerknabe Peter Weck gewinnt auch seichten Filmen gute Seiten ab.
<strong>Wien. Eigentlich ist Peter Weck ein ernster Mensch. Aber sein Etikett bleibt nun mal der kultivierte Frohsinn: "Irgendwer hat mal behauptet, ich hätte die berühmte leichte Hand, und da bleibt es dann bei diesem Stempel." Dabei hat er doch auch einen so ernsten Film wie "Die Durchreise" gemacht und hätte gern eine Romeo-und-Julia-Geschichte im Balkankrieg realisiert. Doch es sollte nicht sein.
Ein Achselzucken, bei dem sich die Mundwinkel vergnügt nach oben ziehen. Ein ewig großer Junge scheint einem in diesem 77-Jährigen gegenüberzusitzen, in immer lächelnder weißhaariger Freundlichkeit. So spielt er auch seine beiden jüngsten ARD-Rollen: einen treuen Privatsekretär in "Die Rosenkönigin" am Donnerstag und einen milden Schlossbesitzer, der Vater eines unehelichen Findelkindes sein könnte, in "Lilly Schönauer - Umwege des Glücks" am Freitag.
Im ersten Film führte er auch noch Regie, "eigentlich kein Idealzustand". Das hat er erstmals erfahren, als er in den 80er Jahren mit Thekla Carola Wied den Serienklassiker "Ich heirate eine Familie" drehte. Das jüngere Publikum hat Weck daher vor allem als leicht überforderten, aber immer charmanten Familienpapa mit dem unverkennbaren Singsang in Erinnerung - dem Erbe seiner Zeit als Wiener Sängerknabe.
Seine Reise führte ihn zum Musical. Zehn Jahre war er Intendant an gleich drei Wiener Musical-Bühnen, setzte Maßstäbe für das gesamte Genre, holte "Cats" in den deutschsprachigen Raum und überredete Opern-Großregisseur Harry Kupfer zu einem "Elisabeth"-Musical.
Heute will er von Musical nicht mehr viel wissen: "Ich habe Fehler gemacht, sicher, war aber doch immer um ein Niveau bemüht, das mit London und New York mitziehen konnte. Heute sehe ich leider sehr viel zweite Klasse." Und bei der Flut immer neuer Musical-Produktionen kommt er sich manchmal vor wie Goethes Zauberlehrling, der die einmal gerufenen Musical-Geister nicht mehr loswird.
Da hilft nur lächelnder Gleichmut. So wie er es einst gelassen hinnahm, als ihm an der Schauspielschule, wo er einen nach seiner Meinung herz- und markerschütternden Othello vorgesprochen hatte, ein "ausgesprochen komisches Talent" bescheinigt wurde.
Peter Weck wurde am 12. August 1930 als Sohn einen Fabrikanten für Flaschenverschlüsse in Wien geboren. Mit neun Jahren kam er ins Gymnasium der Wiener Sängerknaben und wurde Sopransolist. Er studierte zunächst Musik, dann Maschinenbau und fand schließlich zur Schauspielerei. Der Darsteller, Regisseur und Theaterintendant ist seit 40 Jahren mit dem ehemaligen Mannequin Ingrid verheiratet. Sie haben zwei Kinder und einen Enkel.