Polizei in Holland stürmt legale Hanfplantage
Amsterdam. Das hätten die Jungs von Hollywoods "Police Academy" auch gekonnt: Holländische Polizisten stürmten eine vermeintlich illegale Marihuana-Plantage, die sich als ordnungsgemäß registriertes Hanf-Versuchsfeld entpuppte.
Die Anpflanzung des Spezial-Hanf unweit von Lelystad sei zu wissenschaftlichen Zwecken erfolgt und zudem völlig harmlos, teilte die Universität von Wageningen am Donnerstag mit.
Von einem Schwarzmarktwert der rund 47 000 Pflanzen in Höhe von 4,4 Millionen Euro, wie ihn die Polizei am Vortag in einer Erfolgsmeldung verkündet hatte, könne überhaupt keine Rede sein, erklärte Uni-Sprecher Simon Vink. Die eigens gezüchtete Hanfsorte enthalte nämlich so gut wie nichts mehr von dem berauschendem Wirkstoff Terpenoid Tetrahydrocannabinol (THC) und sei damit für Drogenkriminelle völlig wertlos.
"Vielmehr geht es hier um angepasste Pflanzen mit besonders starken Fasern, die zur Produktion von Kleidung oder Tauen verwendet werden können", sagte Vink. Die Zerstörung der Pflanzen sei erst gestoppt worden, nachdem die Uni die schriftliche Genehmigung für den Feldversuch vorlegte. Sie verlangt nun Schadenersatz. Die Polizei war durch einen anonymen Anruf auf die vermeintliche Marihuana-Plantage inmitten eines großen Maisfelds aufmerksam geworden.