Prozess in Köln: Vater tötete Sohn (2), weil der nicht essen wollte

Köln. Weil das Kind sein Abendbrot nicht essen wollte,soll in Köln ein 29 Jahre alter Vater seinen zweijährigen Sohn mitvoller Wucht gegen die Wand geworfen und getötet haben.

Wegen Mordesaus niedrigen Beweggründen und Misshandlung eines Schutzbefohlenensteht der Mann jetzt vor Gericht.

Am Montag verlas dieStaatsanwaltschaft die Anklageschrift. Dem Vater wird außerdemMordversuch vorgeworfen, weil er dem Jungen früher bereits einenSchädelbruch zugefügt haben soll. Der Mann soll sich geärgert haben,dass der Junge noch in die Windeln machte.

Vergeblich hatten Ärzte nach dem zweiten Vorfall versucht, das Lebendes Kindes zu retten. Es hatte einen Schädelbruch und einSchädel-Hirn-Trauma erlitten. Eine Notoperation konnte ihn nicht mehrretten. Tatort war ein Übergangsheim, in dem der aus Bosnien-Herzegowina stammende Vater und seine 22-jährige Frau mit ihren sechsKindern wohnten.

Der Angeklagte verweigerte am Montag vor Gericht dieAussage. Seine Verteidiger erklärten jedoch, dass er ihnen einselbstverfasstes Schreiben übergeben habe, das erst durchgearbeitetwerden müsse. Deshalb sei die Aussageverweigerung nur vorläufig.

Am Freitag, dem ersten Verhandlungstag, war die Sitzung abgebrochenworden, weil der Angeklagte wegen eines Schwächeanfalls in einKrankenhaus gebracht werden musste.