Radarausfall fesselt Flugzeuge an den Boden
München (dpa) - Ein Systemausfall bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) hat viele Flüge in Deutschland am Freitag gestoppt. Zeitweise war der Luftraum über Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt gesperrt.
Schon gestartete Flugzeuge wurden nach DFS-Angaben umgeleitet.
Vor allem am Flughafen München, dem zweitgrößten Airport in Deutschland, ging rund zwei Stunden lang nichts mehr. Maschinen konnten dort weder starten noch landen. Mehr als 100 Flüge wurden annulliert. Tausende von Geschäftsreisenden oder Urlaubern saßen fest. Auswirkungen hatte der Stillstand auch für andere Flughäfen, es kam zu zahlreichen Verspätungen. Erst am späteren Nachmittag begann sich die Lage langsam zu normalisieren.
Zum Ausfall des Radarsystems war es nach Angaben der Deutschen Flugsicherung gegen 12.45 Uhr gekommen. Mit einem Ersatzsystem konnten die Flüge, die sich zu diesem Zeitpunkt im Luftraum befanden, weiter gesteuert werden. „Die Sicherheit war zu keiner Zeit gefährdet“, teilte die DFS mit.
Der Flugbetrieb in München wurde in der Folge allerdings eingestellt. Erst kurz nach 15.00 Uhr gelang es der Flugsicherung nach eigenen Angaben, das System wieder hochzufahren. Dennoch sollte es nach Angaben der DFS noch bis zum späteren Abend dauern, bis sich der Luftverkehr wieder vollständig normalisieren könnte.
Von den Ausfällen in München waren indirekt auch andere Flughäfen in Deutschland betroffen. In Düsseldorf waren mindestens sechs Flüge verspätet oder gestrichen. Am Hamburger Flughafens gab es ebenfalls mehrere verspätete Abflüge nach München und Ankünfte aus Bayern. In Berlin fielen mehrere Flüge aus, wie ein Flughafen-Sprecher sagte.
Die DFS koordiniert nach eigenen Angaben täglich bis zu 10 000 Flugbewegungen im deutschen Luftraum, in einem Jahr rund drei Millionen. Damit sei Deutschland das verkehrsreichste Land in Europa.