Radmuttern an Rettungswagen gelöst
Mehrere Fahrzeuge haben Räder verloren. War es ein Anschlag oder ein Defekt?
Düsseldorf. Rettungswagen, die während der Fahrt komplette Räder verlieren — was unglaublich klingt, ist im Großraum Köln mittlerweile mehrfach vorgefallen. Die Düsseldorfer Bezirksregierung hat deshalb alle Städte und Gemeinden angeschrieben und warnt vor gelösten Radmuttern. Dabei verweist die Behörde auf verschiedene Vorfälle im Rheinisch-Bergischen Kreis, unlängst aber auch bei der Werkfeuerwehr der Bayer-Tochter Currenta.
Wie Currenta-Sprecherin Bettina Pöhler auf Anfrage unserer Zeitung sagte, hatte ein Rettungswagen am 27. Dezember bei der Einfahrt auf das Leverkusener Werksgelände ein Hinterrad verloren. Wieso es dazu kam, sei noch unklar. Man habe sofort an allen Fahrzeugen die Radbolzen überprüft und keine weiteren Mängel festgestellt.
Die Bezirksregierung in Düsseldorf nimmt den Vorfall zum Anlass, allen Rettungsdiensten eine engmaschige Kontrolle der Radmuttern zu empfehlen. Bislang seien Vorfälle ausschließlich bei Fahrzeugen des Typs Mercedes Sprinter bekannt geworden. Der Hersteller untersuche die Fälle.
Unklar ist, ob die Befestigungen der Räder gezielt von Unbekannten gelöst werden oder ob es sich um ein technisches Problem handelt. In den vergangenen Jahren soll es mehrere dieser Fälle im Rheinisch-Bergischen Kreis gegeben haben, sagte der dortige Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden der Kölnischen Rundschau.
Vor wenigen Tagen war ein Rettungswagen mit einem Patienten an Bord von Bergisch Gladbach zum Krankenhaus Köln-Holweide gefahren, als er in der Einfahrt der Klinik ein Rad verlor, weil von sechs Radmuttern nur noch eine vorhanden war. Nach Medienberichten warnt die Feuerwehr Köln intern ihre Fahrer vor möglichen Manipulationen an Rettungs- und Dienstfahrzeugen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und sucht nach der Ursache.
Feuerwehrintern wird eher von einem technischen Problem ausgegangen. So gibt es den Hinweis, dass für das Fahrzeugmodell zwei verschiedene Stahlfelgentypen zur Verfügung stünden, die jeweils unterschiedliche Radbolzen benötigten.