Rätselhafte Hügel und Linien in Nasca entdeckt
Lima (dpa) - Japanische Wissenschaftler haben in der Region der weltberühmten Nasca-Scharrbilder in Peru insgesamt 138 weitere Hügel und Linien entdeckt.
Die Bedeutung dieser vor vermutlich mehr als 2000 Jahren entstandenen Anlagen ist ebenso rätselhaft wie die der riesigen, nur aus der Luft zu erkennenden, in den Wüstenboden geritzten Bilder. Diese sogenannten Geoglyphen stellen Menschen und vor allem Tiere dar. Teils sind es bis zu 20 Kilometer lange, schnurgerade Linien.
Die Japaner fanden nach eigenen Angaben auch zwei neue Bodenzeichnungen, einen menschlichen Kopf und ein Tier. Beide seien relativ klein, so dass sie deshalb wohl von Flugzeugen aus bisher nicht entdeckt worden waren.
Die Nasca-Linien und -Bilder entstanden im Zeitraum zwischen 800 vor Christus bis 600 nach Christus während der Paracas-Periode und später in der Nasca-Zeit. Sie befinden sich in einer riesigen Ebene etwa 460 Kilometer südlich von der Hauptstadt Lima. Wiederentdeckt wurden sie erst in den 1920er Jahren, als die ersten Flugzeuge über die Ebene flogen. Ihre Bedeutung ist bis heute unklar.
„Wir schließen nicht aus, dass es sich bei diesen Hügeln, bei denen immer mehrere Linien zusammenlaufen, um Kultstätten, Orientierungsmarken für den Weg zu Tempeln oder auch Hinweise auf Wasserläufe gehandelt haben könnte“, zitierte die Zeitung „El Comercio“ am Montag den japanischen Wissenschaftler Masato Sakai.
Auch seien etwa 8000 Keramikfragmente gefunden worden. Die Entdeckung der Hügel auch mit Hilfe von Satelliten sei auf jeden Fall von enormer Bedeutung, weil bisher überhaupt nur 62 solcher Hügelanlagen bekannt gewesen seien, betonten die Wissenschaftler.