Raila Odinga - Der Konkurrent

Der kenianische Oppositionsführer ist für seine Anhänger ein Hoffnungsträger. Für seine Gegner ist er ein Demagoge.

Raila Odinga, kenianischer Oppositionsführer, ist für seine Anhänger ein Hoffnungsträger. Für seine Gegner ist er ein Demagoge, der alles tut, um an die Macht zu kommen. Für den 62-Jährigen wäre das Amt des kenianischen Präsidenten der Höhepunkt seiner politischen Karriere. Schon 2002 galt er als die treibende Kraft, die das parteiübergreifende Regenbogenbündnis an die Macht brachte und die von Korruptionsskandalen geprägte Herrschaft von Daniel arap Moi nach 24 Jahren beendete. Präsident wurde damals Mwai Kibaki, in dessen Kabinett Odinga Minister war. Doch das Bündnis zerbrach bald nach dem Wahlerfolg. Odinga stammt aus einer Politikerfamilie. Sein Vater war Vizepräsident der ersten Regierung nach Erlangung der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1963. Der Ingenieur und Unternehmer Raila Odinga studierte in Magdeburg in der damaligen DDR und spricht fließend Deutsch. Sein Widerstand gegen Moi brachte ihm eine Anklage wegen Verrats und jahrelange Haft ein, zeitweise lebte Odinga als politischer Flüchtling in Norwegen. Odinga gehört zur Volksgruppe der Luo und stammt aus der wirtschaftlich benachteiligten Nyanza-Provinz im Osten Kenias.