Schäuble: Keine Privilegierung bei Grippe-Impfung
München/Berlin. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble(CDU) will die Kritik an der unterschiedlichen Versorgung von Regierungund Bevölkerung mit Schweinegrippeimpfstoffen nicht gelten lassen.
Auswelchen Gründen der eine Impfstoff so und der andere so bestellt wordensei, entziehe sich seiner Kenntnis, sagte Schäuble am Montag imBayerischen Rundfunk. „Aber die Darstellung, dass hier einePrivilegierung von politischen Verantwortungsträgern vorgesehen sei,das ist nun wirklich jenseits jeder Realität. Ich weiß gar nicht, obich mich jemals impfen lassen werde.“
Die Mitglieder der Bundesregierung sollen - genau wie Soldaten - einenSchweinegrippeimpfstoff der Firma Baxter erhalten, der keineWirkstoffverstärker enthält. Zur Versorgung der Bevölkerung wird seitheute (Montag) dagegen ein Impfstoff von GlaxoSmithKline ausgeliefert,dessen Wirkstoffverstärker (Adjuvans) bei einigen Ärzten kritischgesehen wird. Regierung und das für die Zulassung vom Impfstoffenzuständige Paul-Ehrlich-Institut versicherten, es gebe kein größeresRisiko für die Bevölkerung.
Eine Sprecherin des Innenministeriums erläuterte der „Berliner Zeitung“(Montag), das zuständige Beschaffungsamt habe mit dem Hersteller Baxterschon vor vielen Monaten einen Vertrag abgeschlossen, den man einhaltenmüsse. Zum damaligen Zeitpunkt sei von möglichen Unterschieden derbeiden Stoffe keine Rede