Schicksalsschlag für Hilde Gerg
Ehemann Wolfgang Graßl stirbt unerwartet mit 40 Jahren.
Berchtesgaden. Schwerer Schicksalsschlag für Ski-Olympiasiegerin Hilde Gerg: Wolfgang Graßl, der Ehemann der 34-Jährigen, ist tot. Der 40-Jährige starb unerwartet am Donnerstag in Berchtesgaden. "Der Tod von Wolfgang Graßl erschüttert uns. Wir trauern um einen beliebten Trainerkollegen, um einen Freund und sind in diesen schweren Stunden mit unseren Gedanken bei seiner Familie", sagte Wolfgang Maier, Alpin-Direktor des Deutschen Skiverbandes.
Graßl war nach Beendigung seiner Karriere als aktiver Skirennfahrer seit 1992 als Trainer im Deutschen Skiverband tätig. 1998 führte er Hilde Gerg in Nagano als Damen-Technik-Coach zum Olympiasieg im Slalom, wo er auch die Tore beim Goldlauf seiner späteren Ehefrau setzte.
2000 trat Graßl von diesem Trainer-Amt zurück. Zuletzt betreute er die alpinen Kaderathleten des Deutschen Skiverbandes an den Christophorusschulen in Berchtesgaden und war während der Wettkampfsaison als Abfahrtstrainer bei der alpinen Damen-Mannschaft im Einsatz.
Graßl, der neben seiner Ehefrau eine zweijährige Tochter und einen einjährigen Sohn hinterlässt, starb vermutlich an einem Herzleiden. Das Ehepaar betrieb an seinem Wohnort in Schönau am Königssee Ferienwohnungen mit Blick auf Watzmann und Jenner. Das Privatleben hatte Hilde Gerg, die nach ihrer Karriere als TV-Expertin dem Alpin-Sport erhalten blieb, weitestgehend aus der Öffentlichkeit herausgehalten. Zuletzt waren beide noch bei den Winterspielen in Vancouver in ihren Funktionen als TV-Frau und Coach dabei.
Auch die deutschen Ski-Größen fühlten mit Hilde Gerg. "Das ist tragisch, tut mir unheimlich leid. Das zeigt wieder, dass man jeden Tag genießen muss", zeigte sich Doppel-Olympiasiegerin Rosi Mittermaier in einem Interview betroffen. Seitenweise Kondolenzeinträge gab es nach dem Bekanntwerden des Todes des 40-Jährigen im Gästebuch auf Gergs Internetseite. dpa