Sneakerness im Dock.One: Treffen der Turnschuh-Begeisterten

Turnschuhe sind auf dem Marsch durch die Mode-Generationen.

Köln. Eigentlich ist es unhöflich, Menschen statt ins Gesicht auf die Schuhe zu schauen. Bei der Kölner Sneakerness im Dock.One am Mülheimer Hafen gilt diese Regel am Wochenende nicht. Denn beim Treffen der Turnschuh-Fans dreht sich alles um die sportliche Mode am Fuß. „Ich erkenne manche Leute eher an den Schuhen als am Gesicht“, sagt Oliver Moutoux aus Berlin. Stolze 300 Paar Sneaker nennt der Mann aus der Hauptstadt sein eigen. „Ich suche vor allem Originale aus den 80er und 90er Jahren“, sagt der 28-Jährige.

Waren die Turnschuhfans vor wenigen Jahren noch etwa Mitte 30 und meist männlich, ist die Leidenschaft für Sneaker inzwischen längst bei den Frauen und Jugendlichen angekommen. „Das Ganze ist zum Mainstream geworden“, sagt Daniel Giebel vom Kölner Magazin Sneaker-Freaker. Derweil gibt es eine Stunde nach der Eröffnung am Samstagmittag den ersten Einlassstopp, während die Warteschlange fast ums Gebäude geht.

Zu den jungen Turnschuhfans zählt Raffaele, der etwa 15 Paar Turnschuhe besitzt. „Ich brauche die alle. Die Schuhe müssen ja zum jeweiligen Outfit passen“, sagt der Bonner, der etwa 60 bis 100 Euro pro Paar investiert. Noch am Anfang der Sammelleidenschaft steht Denise Bak aus Castrop-Rauxel: „Ich finde es toll, Sneaker zu haben, die nicht jeder trägt. Und hier sind sie billiger als in Onlineshops“, sagt die 18-Jährige.

Viel Bewunderung erfährt Cory Saunders aus London, der Nike-Turnschuhe mit Glitzersteinen von Swarovski veredelt. „Bei 3000 Steinen pro Schuh brauche ich etwa acht Stunden“, sagt er über die 500 Euro teuren Edelsneaker. Mit 350 Euro sind da die maßgefertigten Turnschuhe von Flaek erschwinglicher. „Der Ursprung war unsere Abschlussarbeit beim Studium, daraus entstand die Idee für handgemachte Sneaker“, sagt Sven Matschinsky.

Zu den Trends der Sneakerness gehören vor allem die Joggingschuhe, die in der 80er und 90er Jahren angesagt waren und die nun wieder neu aufgelegt werden. Dies erkennen auch große Marken, die mit limitierten Auflagen an den Markt gehen. Im Dock.One finden sich daher bekannte Labels wie Puma, Asics und Reebok genauso wie die Szene-Marke Hummel.