Schiedsrichter Felix Brych: Der Pechvogel

Felix Brych ist Jurist, als smarter Typ im Regelheft des Deutschen Fußball-Bundes Titelheld — und seit Freitag ein Bundesliga-Schiedsrichter, den man nie vergessen wird. Der 38-Jährige gab im Spiel Leverkusens in Hoffenheim ein Tor von Stefan Kießling, das keines war — weil der Ball durch ein Loch im Netz von außen in die Maschen gelangte.

Ein Alptraum für einen Schiedsrichter, ein Aufschrei in der Republik, eine Schmach für Brych, der 2014 deutscher Vertreter bei der WM sein soll.

„Es hat mir keiner gesagt, dass der Ball nicht im Tor war“, beklagte sich Brych an jenem Abend von Sinsheim. Ein einsamer Abend. Kein Assistent korrigierte ihn, TV-Bilder sind nicht erlaubt, nicht einmal die Spieler protestierten in jener Szene. Und die wenigen gewechselten Worte mit dem unsicheren Kießling brachten ihn nicht weiter. Pfiff, Tor, weiter geht’s.

Weiter geht’s? Brych hat bei Olympia 2012 gepfiffen, der DFB wählte ihn zum Schiedsrichter des Jahres, morgen leitet er den Champions-League-Hit zwischen dem AC Mailand und dem FC Barcelona. Jetzt muss er hoffen, dass ihn dieses Tor nicht aus der Bahn wirft. Besser: das Tor, das keines war. kup