Spielwarenmesse: Generation 40 plus - Spielend alt werden

Die Hersteller werben um neue Kunden.

Nürnberg. Wo früher Orks, Elfen und anderen Fabelwesen ihr Unwesen trieben, legen heute Hausfrauen Mosaike oder bemalen Blumentöpfe. Es ist nicht zu übersehen: Langsam aber sicher mischen sich leisere Töne unter das Schriller, Bunter, Lauter, mit dem die Spielwarenindustrie um die Gunst der Käufer buhlt.

Auch der Spielwarenhersteller Ravensburger hat sein Herz für die Älteren entdeckt. Mit Spielen wie "Weißt du noch?" will der Verlag Menschen ab 50 Jahren Spielspaß bereiten. Die geschäftlichen Erwartungen in die neue Produktlinie sind allerdings noch nicht allzu groß: "Ich erwarte nicht, dass das im nächsten Jahr der Big Bang wird", sagte Ravensburger-Vorstand Karsten Schmidt.

Barbie: Barbie heiratet in diesem Jahr ihren Dauerfreund Ken. Die Puppe gibt es daher im langen weißen Hochzeitskleid. Ken wartet am Altar im Smoking mit rosa Fliege. Auch eine Hochzeitstorte ist im Angebot des weltweit größten Spielwarenkonzerns Mattel. Zudem gibt es Barbie künftig auch als TV-Fernbedienung. Für diese Innovation gab es sogar den Spielwaren-Oscar.

Bobby Car: Der Nachwuchs kann sein Bobby Car mit einem Navigationssystem nachrüsten. Es bietet vier Sprachansagen und soll die Kleinen "spielerisch auf dem schnellsten Weg ans Ziel lotsen", so der Rutschfahrzeug-Hersteller BIG.

Teddybär: Sieben Stücke aus dem Musical "Das Phantom der Oper" von Andrew Lloyd Weber bringt ein neuer Teddy von Steiff zu Gehör. Der "erste Teddybär der Welt mit einem integrierten sprachgesteuerten Musikwerk" ist auf 2000 Stück limitiert und soll 299 Euro kosten. Die schwäbische Volksweise "Aufm Wasa graset d Hasa" singt dagegen Fritzle der Hase (199 Euro).

Baby-Computer: Schon die Allerkleinsten will VTech an den Computer heranführen. Das Baby-Sortiment habe im vergangenen Jahr mit knapp 30 Prozent einen starken Zuwachs erzielt, teilte der Hersteller von elektronischem Lernspielzeug mit. Für Babys ab neun Monate gibt es den "Spiel- und Laufwagen" mit abnehmbarer Spielkonsole. Leuchtende Tasten sollen zum Drehen und Drücken animieren. Kleinkinder ab zwölf Monate können dann schon zu ihrem ersten Laptop wechseln.