Das Drama um Klasnics Nieren
Dem Stürmer von Werder Bremen wurde eine Niere seiner Mutter eingepflanzt, doch sein Köper stieß sie ab.
<strong>Bremen. Dass er gestern Geburtstag hatte, muss dem Profifußballer Ivan Klasnic wie ein zynischer Wink des Schicksals vorkommen. Denn die Hoffnungen auf ein neues Leben haben sich vorerst nicht erfüllt, stattdessen traf ihn ein schwerer Rückschlag. Am vergangenen Donnerstag wurde dem Starspieler von Werder Bremen seine zwei Nieren entfernt und eine Niere seiner Mutter eingepflanzt. Sein Körper nahm diese aber nicht an, deshalb wurde das Organ am Freitag wieder entnommen.
Der Verein setzte ihn trotz der Krankheit unter Leistungsdruck
Ivan Klasnic war als Stürmer der Bremer (41 Tore seit 2001) vom Erfolg verwöhnt, als ihn die Diagnose traf: Bei einer Blinddarmoperation im November 2005 wurden bei ihm schlechte Nierenwerte festgestellt. Er bekam Medikamente wegen einer Unterfunktion, fuhr häufig direkt nach dem Training ins Bremer Krankenhaus. Der behandelnde Arzt attestierte ihm trotzdem, er könne sportliche Höchstleistungen erbringen.
Seine Leistung wurde dennoch schwächer und seine Bewegungen langsamer sowohl bei Werder als auch bei der WM für Kroatien. Schließlich landete er auf der Ersatzbank.
Zum Befinden des Spielers erklärte Horndasch gestern: "Es ist nicht lebensbedrohlich." Die fehl geschlagene Transplantation habe Klasnic zunächst "seelisch stark mitgenommen. Aber heute geht es ihm besser, auch psychisch."
Leben ohne Nieren ist möglich. Der Patient muss allerdings drei Mal in der Woche bis zu vier Stunden zur Blutreinigung an ein Dialysegerät. Leistungssport ist während einer Dialysebehandlung nahezu ausgeschlossen.
Abstoßung. Dass Ivan Klasnic die Niere seiner Mutter abgestoßen hat, sagt nichts darüber aus, wie er eine Niere eines anderen Verwandten vertragen würde. Bei einer zweiten Operation hätte er also ebenso gute Chancen wie bei der ersten.