Möbelhäuser: Ikea droht dem Land mit Investitions-Stopp
Der Streit um riesige Verkaufsflächen verschärft sich. Der Bauminister will hart bleiben.
Köln. Die Landesregierung macht Ikea Ärger wegen der Größe geplanter Neubauprojekte. Das schwedische Möbelhaus droht deshalb jetzt damit, sieben Neu- und Umbau-Projekte in NRW zu stoppen, wenn die Landesregierung an Einschränkungen für einen geplanten Ikea-Markt in Köln-Ossendorf festhält. Streitpunkt ist die Verkaufsfläche für Randprodukte wie Kerzen, Bettwäsche, Geschirr, Elektroartikel und Pflanzen, die auf 2500 Quadratmeter begrenzt werden soll. Ikea will aber 9100 Quadratmeter. Die Landesregierung will die Abwanderung von "zentrenrelevanten" Produkten, die im Innenstadt-Einzelhandel eine wichtige Rolle spielen, eindämmen. Branchenkreise schätzen, dass Ikea eben nicht mit Möbeln wie Billy und Co. (Foto) das große Geschäft macht. Geldbringer seien die genannten Randprodukte (bis zu 70 Prozent des Umsatzes). Deshalb sei Ikea an riesigen Verkaufsflächen interessiert. "Es wird keine Lex Ikea geben", betont Bauminister Oliver Wittke (CDU). Es gelte die Regelung, dass der Verkauf von "zentrenrelevanten" Artikeln in Möbelmärkten, die außerhalb der Zentren angesiedelt sind, auf zehn Prozent der Verkaufsfläche, maximal aber auf 2500 Quadratmeter Fläche beschränkt werden soll. Ikea hatte sich für das Neubauprojekt mit der Stadt Köln auf einen Kompromiss von 5300 Quadratmetern Fläche geeinigt. Das ist dem Land aber zu viel. Mitte Februar setzen sich beide Seiten noch einmal zusammen. "Wenn wir keinen Kompromiss finden, werden alle geplanten Investitionen in NRW in Höhe von 200 Millionen Euro überdacht, 1000 neue Arbeitsplätze könnten dann gefährdet sein", sagte Ikea-Sprecher Andreas Jantke. IKEA-PLÄNE Häuser: Ikea hat in Deutschland 40 Häuser, davon acht in NRW. Bisher plante der Konzern für die nächsten Jahre Neueröffnungen in Köln-Ossendorf, Bochum, Wuppertal und Kaarst/Neuss, sowie umfangreiche Umbauten und Vergrößerungen in Bielefeld, Siegen und Dortmund.