Statistik: 25 000 Straftaten an den Schulen in NRW

Doch Innenminister Wolf warnt vor voreiligen Schlüssen. Rückgang bei vielen Delikten.

Düsseldorf. Nach den zahlreichen Vorfällen von Gewalt an den Schulen und den massiven Beschwerden von Eltern rückt das Thema nun auch in den Mittelpunkt des politischen Interesses: Erstmals gibt es nun Zahlen über Delikte an nordrhein-westfälischen Schulen.

Im vergangenen Jahr wurden 25 000 Straftaten an den 6800 Schulen landesweit registriert, sagte am Mittwoch Landesinnenminister Ingo Wolf (FDP). Darunter waren 1700 Fälle von Gewaltkriminalität.

Vom Schubsen über den Diebstahl von Handys bis hin zum brutalen Zusammenschlagen - die Spannbreite der Vergehen ist sehr groß. Wolf betonte aber: "Wir haben 2,8 Millionen Schülerinnen und Schüler landesweit. Nur auf jeden 1500sten Schüler kommt somit ein Fall von Gewaltkriminalität." Welche Schule wie stark von Straftaten betroffen ist, bleibt jedenfalls offiziell ein Geheimnis: "Das werden auch die Polizeibehörden vor Ort nicht sagen", so Wolf. In den Statistiken werde dies nicht erfasst.

Nach den Zahlen, die Wolf am Mittwoch vorlegte, geht die Kriminalität in Nordrhein-Westfalen in allen Bereichen zurück. Von Mord und Totschlag über Körperverletzung, vom Betrug bis hin zum kleinen Diebstahl - überall sind die Fallzahlen rückläufig. "Das ist sehr erfreulich und auch ein Ergebnis unserer Vorbeugemaßnahmen", lobte Wolf die Arbeit der Polizei.

Einige Beispiele für die positive Entwicklung: Bei den Diebstählen gibt es mit 662 000 gemeldeten Fällen den niedrigsten Stand seit zehn Jahren, die Zahl der jugendlichen Intensivtäter (ab fünf Verbrechen aufwärts) liegt mit 8089 ebenfalls auf dem niedrigsten Wert seit 1998.

Bei Autodiebstählen und bei Diebstählen aus Autos - überall sind die Zahlen rückläufig. Und steigen sie doch einmal leicht - wie etwa bei Einbrüchen -, liegt die Zahl der gescheiterten Versuche mit 40 Prozent besonders hoch.

Parallel dazu steigt die Aufklärungsquote immer weiter. Bei Mord liegt sie mittlerweile bei 97 Prozent. Von allen 1,5 Millionen Delikten im vergangenen Jahr wurde laut Statistik immerhin jedes zweite aufgeklärt.