Vaclav Klaus: EU-Gegner auf der Burg

Vaclav Klaus, tschechischer Präsident, steht nach dem Sturz der Prager Regierung wieder im Zentrum der europäischen Politik. Denn ohne Zustimmung von Klaus ist die aktuelle EU-Ratspräsidentschaft handlungsunfähig.

Plötzlich spielt sein Amtssitz, die berühmte Burg an der Moldau, wieder eine entscheidende Rolle. An Person und Positionen des machtbewussten konservativen Politikers scheiden sich seit jeher die Geister.

Für internationale Aufmerksamkeit sorgte vor allem seine harsche Kritik an der EU. Klaus ist davon überzeugt, dass Tschechien drohe, in der EU zu "verschwinden wie Zucker im Kaffee". EU-Symbole hat er aus den Räumen der Burg verbannt.

"Klaus am Zug" titelten jetzt viele tschechische Tageszeitungen und erörterten, wie Klaus seine Ablehnung des Lissabon-Vertrags der EU in der Regierung verankern könnte: durch ein "Beamtenkabinett" oder eine "Experten-Regierung".

Hinter den dicken Mauern der Prager Burg herrscht derzeit jedenfalls Hochbetrieb. Die beiden erwachsenen Söhne von Klaus engagieren sich unterdessen übrigens im Wahlkampf für das EU-Parlament, im Namen der neugegründeten, gegen die EU gerichteten "Partei Freier Bürger".