Süßwarenmesse: Eine Schokolade gegen Übelkeit

Die neuesten Produkte die in Köln vorgestellt werden sind in diesem Jahr exotisch, gesund oder kurios.

<strong>Köln. Naschkatzen müssen sich auch in diesem Jahr nicht mit einer einfachen Tafel Schokolade begnügen. Die Kreativen der Süßwarenindustrie haben sich wieder einiges einfallen lassen, um unseren Gaumen mit exotischen und kuriosen Geschmäckern zu verwöhnen. So werden auf der 38. Internationalen Süßwarenmesse in Köln (ISM) (die Messe, die nur für Fachpublikum zugänglich ist, findet vom 27. bis 30 Januar statt) neben weiterentwickelten Produkten 59 Neuheiten präsentiert. Hier ein kleiner Überblick:

Süß, aber nicht ungesund

Die Hersteller haben sich den Bedürfnissen der Verbraucher angepasst und bieten mittlerweile in jedem Segment sogenannte "Wellness-Produkte" an. So gibt es zuckerreduziertes Buttergebäck, das 30 Prozent weniger Zucker enthält, fettarmes Reisgebäck mit Thai-Chili-Geschmack und Gelee-Bonbons mit einem niedrigen glykämischen Index. Speziell für Kinder wurden fast zuckerfreie Kaudragees mit Limonadengeschmack entwickelt, ebenso wie zuckerfreies Müsli mit Schokolade und Aprikosen. Für Allergiker werden lactosefreie Pralinen, Butterteegebäck und glutenfreie Miniwaffeln angeboten. Einige Produkte sollen laut Hersteller sogar die Symptome bei Krankheiten lindern: Dunkelschokolade mit echten Bienenpollen helfe gegen Ermüdung und Dunkelschokolade mit echten Pfefferminzblättern lindere Übelkeit.

Auch Naschwerk muss Bio sein

Selbst bei Süßigkeiten sind Bio-Produkte auf dem Vormarsch. Es gibt Biokekse, die sich wegen ihres hohen Fruchtanteils sehr gut für Sportler eignen. Zudem wird ein spezieller Bio-Nougat angeboten, der aus Produkten hergestellt wurde, die aus dem fairen Handel stammen. Ebensfalls aus "guten" Produkten besteht der Doppelkeks mit Quinoa Getreide, der mit Zartbittercreme gefüllt ist. Auch der Herkunftsnachweis spielt eine immer größere Rolle. So gibt es Hacienda-Schokolade aus Ecuador mit exotischen Zutaten wie dem landestypischen Gewürz Ishpink und der Kapstachelbeere.

Kuriose Neuheiten

Für besondere Genießer gibt es eine dunkle Tafel Schokolade aus Uganda, die eine rauchige, erdige Note hat. Ein italienischer Hersteller bietet Schokolade an, die durch "Barrique-Lagerung mit einem Kentucky-Tabak-Blatt" geschmacklich besonders veredelt wurde. Für Weihnachtsfans kommt ein Spekulatius-Brotaufstrich auf den Markt. Für Freunde des deutschen Gerstensaftes wird Biertrüffel angeboten. Zudem gibt es noch eine Schokolade mit Olivenöl, Grappa und Portwein. Aber auch für Kinder finden sich kuriose Neuheiten. So wurde ein Esspapier kreiert, dass dafür sorgt, dass man kurzzeitig ein Tattoo von der Comic-Figur "SpongeBob" auf der Zunge hat. Für die Kinoabende daheim wird Popcorn in allen Regenbogenfarben angeboten. Wer es gerne sauer mag, der sollte sich das neue saure Spray besorgen. Es wird in den Geschmacksrichtungen blaue Himbeere, Kirsche, grüner Apfel und Erdbeere angeboten.

Zahlen und Fakten

Preisanstieg: Süßigkeiten werden in den kommenden Monaten um mindestens zehn Prozent teurer. Ursache seien vor allem gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, teilten die Branchenverbände von Handel und Industrie mit. Am stärksten sind Produkte mit einem Getreideanteil betroffen.

Gewinn: Insgesamt produzierten die rund 200 deutschen Hersteller 3,66 Millionen Tonnen Süßwaren (plus 2,5 Prozent) im Wert von 11,77 Milliarden Euro (plus 3,9 Prozent). Die Steigerung sei dem Export zu verdanken, so Tobias Bachmüller, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie. Waren im Wert von 4,3 Milliarden Euro (plus 14 Prozent) gingen ins Ausland.

Verbrauch: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Süßwaren ist in Deutschland nur geringfügig gestiegen. Insgesamt hat jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr 32,15 Kilogramm Süßwaren im Wert von 109,81 Euro erworben.