Theo Zwanziger: Amt wider Willen

Der Präsident des DFB ist Kandidat für einen Sitz im Exekutivkommitee der Uefa.

Theo Zwanziger ist Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und war neben Gerhard Mayer-Vorfelder einst Teil einer DFB-Doppelspitze, in der zwei in Feindschaft vereint waren. Mayer-Vorfelder wurde dann auf einen Sitz im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union Uefa weggelobt. Aber auch dafür ist der Funktionär mit Hang zur Selbstdarstellung inzwischen zu alt. Sein Nachfolger soll ab März 2009 - richtig - sein alter Konkurrent Zwanziger werden. Wider Willen, wie er selbst sagt. Weil Zwanziger der Hang zur Selbstdarstellung fehlt, sagen die einen. Und weil er nie zuvor "Gelegenheit hatte, in internationalen Gremien zu arbeiten", sagt er selbst.

Ein DFB-Präsident mit Muffensausen? Mitnichten. Der treue Theo nimmt seine Kandidatur ernst, obwohl er selbst den DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach favorisiert hatte. Doch wollten die DFB-Landesverbände keinen hauptamtlich Beschäftigten ins Ehrenamt heben. Nicht zuletzt deshalb kommt Zwanziger in Frage wie kein anderer. Er ist der Mann der Basis und des Frauenfußballs, und seine Wahl gilt als sicher. Selbst Mayer-Vorfelder intrigiert nicht: "Ich werde ihn unterstützen." kup