Unglück: Fischer schleppen die „Allegra“ ab
Das Feuer auf dem Kreuzfahrtschiff erinnert an die Havarie der „Concordia“. Doch diesmal reagieren Crew und Reederei rasch.
Rom. Diesmal sind keine Felsen im Weg, das Kreuzfahrtschiff kommt auch nicht nahe an eine Insel heran. Doch der Alptraum der mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor Giglio gekenterten „Costa Concordia“ drängt sich sofort wieder auf: Weitab im Indischen Ozean bleibt ein anderes Kreuzfahrtschiff der Genueser Reederei „Costa“ nach einem Feuer im Maschinenraum liegen.
Der Strom fällt aus — Passagiere und Crew erleben eine heiße tropische Nacht im Dunkeln und ohne Klimaanlage. Viele Passagiere übernachten deshalb auf dem Oberdeck. Der Unterschied zu dem der „Concordia“ vom 13. Januar: Alle scheinen wohlauf, niemand ist verletzt. Die „Allegra“ fordert rasch Hilfe an. Küstenwache und Reederei informieren permanent über das, was nun getan werden muss.
Als am Dienstag der französische Hochseetrawler „Trevignon“ begann, das 188 Meter lange Schiff abzuschleppen, bekamen die Passagiere ein kaltes Frühstück, teilte die Reederei mit. Ein Helikopter brachte bei gutem Wetter vor allem Satelliten-Telefone. Immerhin mussten sich die Kreuzfahrtgäste aus insgesamt 25 Ländern, darunter 38 Deutsche, auf Tage einer erzwungenermaßen gemächlichen Fahrt und weitere Nächte ohne Strom und Airconditioning vorbereiten.
Denn während Helikopter Essen, Taschenlampen und andere im Notfall nützliche Dinge zu dem Schiff ohne Strom flogen, änderte dieses das Ziel — zwei Schlepper sollen helfen, die „Costa Allegra“ nun rascher voranzubringen und direkt Kurs auf die Seychellen-Hauptinsel Mahé mit ihrem Hafen Victoria nehmen zu lassen. Dort soll es am Mittwoch anlegen. Und dort gibt es zwischen Kokospalmen und Teeplantagen auch einen Flughafen für jene, die ihre Reise nun nicht fortsetzen wollen.
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