Washington. Der tragische Unfall des 23-jährigen Samuel Koch aus der ZDF Sendung "Wetten, dass..?" hat in den USA heftige Reaktionen ausgelöst. Während einige die Sensationslust der eigenen Landsleute kritisieren, die sich unzählige Male die Videoaufzeichnung des Unglücks im Internet ansehen, wundern sich andere über mangelnde Vorsichtsmaßnahmen seitens einer angesehenen öffentlich-rechtlichen Medienanstalt.
Einig sind sich die Amerikaner lediglich in ihrem kollektiven Mitleid für den "sympathischen Studenten", für den zwischenzeitlich schon US-Fanklubs gegründet wurden. Es kommt selten vor, dass Nachrichten über eine europäische Unterhaltungssendung über den großen Teich schwappen. Doch das Schicksal Samuel Kochs hat große Bestürzung ausgelöst und sowohl die breite Öffentlichkeit als auch führende Medien nachdenklich gestimmt.
Die "New York Times" etwa mutmaßt, dass das ZDF dem Konkurrenzdruck privater Sender nachgegeben habe und im Interesse der Einschaltquoten Sicherheitsmaßnahmen auf der Strecke geblieben seien. Andere wundern sich, dass angesichts des Risikos und der Verletzungsgefahr nicht sofort eine Ambulanz bereitstand, sondern Co-Moderatorin Michelle Hunziker verzweifelt nach einem Arzt rufen musste. "In einer vergleichbaren Situation wären im US-TV Helfer in Sekundenschnelle eingesprungen, nicht zuletzt aus Haftungsgründen", kommentiert die Onlinezeitung "Huffington Post".
Über den Sturz berichteten sämtliche TV-Sender, nicht zuletzt deswegen, weil Pop-Idol Justin Bieber nach Koch auftreten sollte.
Die 18-jährige Cybil Lewis aus der Nähe von Washington hat bereits einen Fanklub für Koch gegründet. "Samuel hätte wissen müssen, wie gefährlich der Sprung über rollende Autos ist, doch er wirkte so süß und lieb, er tut mir und meinen Freunden unheimlich leid."
Wie auch andere wundert sich die Schülerin vor allem darüber, dass ein Vater bereit war, sich ans Steuer eines Autos zu setzen und seinem eigenen Kind entgegenzufahren.