Vampire schlagen schwarze Piloten an US-Kinokassen

New York (dpa) - Vampirfilme sind in Nordamerika immer für einen Spitzenplatz an den Kinokassen gut. Der vierte Teil der „Underworld“-Reihe mit Kate Beckinsale hat am Wochenende mit großem Vorsprung die Spitze der Kinocharts in den USA und Kanada erobert.

Laut „Los Angeles Times“ gaben die Kinogänger 25,4 Millionen Dollar (19,7 Millionen Euro) für „Underworld: Awakening“ aus. Der Kriegsfilm „Red Tails“ von George Lucas kam mit 19,1 Millionen Dollar nur auf den zweiten Platz. Auf den dritten rutschte mit nur noch 12,1 Millionen der Vorwochensieger „Contraband“ mit Mark Wahlberg ab.

In „Underworld: Awakening“ macht Beckinsale als Vampir Selene wieder Jagd auf Werwölfe. Gut für sie und die Kinogänger: Seit dem zweiten der nun vier „Underworld“-Filme kann sie, obwohl Vampir, sich auch ins Tageslicht wagen. Aus den ersten drei Filmen von 2003, 2006 und 2009 ist außer der Engländerin aber kein Schauspieler mehr dabei. Immerhin haben die ersten drei Filme zusammen etwa 300 Millionen Dollar eingespielt.

In „Red Tails“ geht es um die Tuskegee Airmen, eine Gruppe schwarzer Piloten im Zweiten Weltkrieg. Sie waren, abgesehen von den schwarzen Regimentern des Bürgerkriegs 80 Jahre zuvor, die ersten Schwarzen, die sich für die US Army in Kampfeinsätzen bewähren durften. Die Tuskegee-Soldaten kennt heute in den USA jedes Kind. Der Film geht nach Meinung vieler Kritiker allerdings kaum über markige Sprüche und wilde Luftkämpfe zwischen „Mustangs“ und Messerschmitts hinaus.

„Extrem laut und unglaublich nah“ enttäuscht hingegen und bringt es selbst an seinem Startwochenende nur auf 10,5 Millionen Dollar. In der rührenden Geschichte nach dem Buch von Jonathan Safran Foer geht es um einen Jungen, der den Vater bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 verloren hat. Als er versteckte Botschaften seines Vaters zu erkennen glaubt, durchstreift er auf der Suche nach weiteren New York. Tom Hanks spielt den geliebten Vater, Sandra Bullock die Mutter, zu der der elfjährige Oskar kein enges Verhältnis hat.

Auch Steven Soderbergh wird enttäuscht sein, denn sein neuer Film „Haywire“ mit Antonio Banderas, Michael Douglas, Ewan McGregor und Michael Fassbender brachte gerade neun Millionen Dollar ein - und das am Startwochenende. Damit liegt der Film nur 400 000 Dollar vor dem 20 Jahre alten Disneyfilm „Die Schöne und das Biest“, der mit 3D-Technik noch einmal in die Kinos zurückgekehrt ist. Vor einer Woche waren das freundliche Biest und die schöne Belle noch auf dem zweiten Rang, jetzt ist es nur noch Platz sechs.