Wilbär: Der Dritte im Bunde
Während Eisbärjunge Knut und Eisbärmädchen Flocke rasch in den Promi-Olymp der Tiere aufgenommen wurden, fristet ihr vier Monate alter Artgenosse aus dem Stuttgarter Zoo "Wilhelma" ein Schattendasein.
Düsseldorf. Wilbär hat es nicht leicht. Während Eisbärjunge Knut und Eisbärmädchen Flocke rasch in den Promi-Olymp der Tiere aufgenommen wurden, fristet ihr vier Monate alter Artgenosse aus dem Stuttgarter Zoo "Wilhelma" ein Schattendasein. Und alles nur, weil er ganz normal bei seiner Mutter groß wurde, abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Wer aber ein echter Eisbär-Promi werden will, muss quasi von Geburt an in Großaufnahme an einem Fläschchen nuckeln.
Nur so kann die Republik dem Teddyreflex - bei Psychologen als Kindchenschema bekannt - erliegen. So hielt sich gestern das Interesse an Wilbärs erstem öffentlichen Auftritt in Grenzen. Obwohl der 15 Kilo schwere und aufgerichtet einen Meter große Eisbär sicher auch ganz süß durch sein Gehege tollt. Doch Wilbär sollte das lieber positiv sehen. Was hat Prominenz nicht schon alles angerichtet. Siehe Britney Spears.
Auch bei ihr konnte man nicht von artgerechter Haltung eines Teenagers sprechen. Wir Leser der Klatschspalten haben gesehen, was das anrichten kann: Rasierter Schädel, vergessener Schlüpfer, Entziehungskur. Und die Karriere eines drogensüchtigen Eisbären mit Glatze wollen wir Wilbär wirklich nicht wünschen.