Willi Lemke: Der Umtriebige
Willi Lemke, der umtriebige Bremer Senator, SPD-Politiker und ehemalige Fußballmanager, kommt womöglich zu neuen Ehren.
Der 61-Jährige soll auf Vorschlag der Bundesregierung UN-Sonderberater für Sport und Entwicklung werden. Er folgt damit im Januar dem Schweizer Adolf Ogi nach. Es geht - wie so oft bei solchen Jobs - mehr um die Ehre und die Anerkennung, selbst Geld gibt es keins. So ganz sicher kann sich Lemke des Postens allerdings nicht sein. Auch der Weltfußballer Pele hat sein Interesse bekundet. Aber der wollte schon vieles werden.
Aus Lemke ist jedenfalls schon viel geworden. Der gelernte Lehrer wurde vor allem als Manager von Werder Bremen bekannt, baute zusammen mit Otto Rehhagel den kleinen Klub als einzig wahren Bayern-Jäger in den 80er- und 90er Jahren auf. Legendär seine Wortduelle mit Bayern-Manager Uli Hoeneß, den Lemke als bösen Kapitalisten brandmarkte. Als Rehhagel ging, hatte bald auch Lemke keine Lust mehr und wechselte als Senator in die Bremer Senats-Regierung. Es bleibt aber eine Niederlage: Er scheiterte 2005 mit dem Versuch, Bremer Bürgermeister zu werden. Die Mehrheit seiner Genossen wollten einen anderen.