Wladimir Putin: Der globale Zar
Der 54-Jährige aus St. Petersburg beherrscht das Spiel mit Macht und Moneten.
Düsseldorf. Wladimir Putin hat die Konkurrenz wiedermal aufs Kreuz gelegt. Bei der Wahlschlacht um den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2014 triumphierte der Hobby-Judoka über Österreich und Südkorea. Die persönliche, massive Unterstützung des russischen Staatspräsident für die Schwarzmeer-Stadt Sotschi zeigte ebenso Wirkung wie die Ankündigung, dass der Energie-Riese Gazprom IOC-Sponsor werden könne. Der 54-Jährige aus St. Petersburg beherrscht halt das Spiel mit Macht und Moneten. Als global agierender "Zar" startet er gleichzeitig Charmeoffensiven. Erfolgreich pries er in Englisch und Französisch das "einzigartige" Sotschi, wo seine Sommerresidenz steht, an. Dabei kann die russische Stadt noch keine einzige Wettkampfstätte vorweisen. Eine Computer-Animation und Putin als Stimmenfänger reichten am Ende zum Sieg. In den wenigen Stunden, die der gelernte Jurist in Guatemala verweilte, becircte er die Olympiers wie kein anderer. Als die Entscheidung fiel, befand sich Putin bereits auf dem Rückflug nach Russland.
Dort kommt ihm mitten im Vorwahlkampf zum russischen Parlament und zum nächsten Präsidenten sein größter internationaler Erfolg gerade Recht.